Stellknorpel


Die beiden Stellknorpel oder Aryknorpel (lat. Cartilagines aryt(a)enoideae, Ez. Cartilago aryt(a)enoidea) sind Teile des Kehlkopfes. Sie sitzen an den oberen hinteren Gelenkflächen des Ringknorpels (Cartilago cricoidea). Sie besitzen eine obere Spitze (Apex), sowie einen vorderen (Processus vocalis) und seitlich (Processus muscularis) hervorstehenden Teil. An der Spitze liegt dem Stellknorpel beim Menschen der kleine Spitzenknorpel (Cartilago corniculata) auf. Am vorderen Teil sind die Stimmlippen angebracht. Der seitliche Teil ist mit Muskeln und Bändern verbunden.

Die Stellknorpel spielen bei der Stimmgebung eine große Rolle, da nicht nur ihr Aufbau, sondern auch die von ihnen durchführbaren Bewegungen komplex sind. Dafür sind eine Anzahl von Muskeln verantwortlich.

Zum einen sind die Stellknorpel miteinander verbunden. Diese so genannten Zwischenstellknorpelmuskeln unterteilt man in den Musculus arytenoideus transversus und den paarigen Musculus arytenoideus obliquus. Letztere verlaufen diagonal, der transversus quer. Wenn sich diese Muskeln anspannen, rücken die Stellknorpel näher zusammen. Die Stimmlippen werden adduziert (d. h. einander angenähert). Dies ist für die Stimmgebung von Bedeutung, da es ohne adduzierte Stimmlippen keine Phonation geben kann. Ein weiterer Adduktionsmuskel ist der Musculus cricoarytenoideus lateralis, der von der Stellknorpeln zur Seite des Ringknorpels verläuft. Der Musculus cricoarytenoideus posterior ist für die Abduktion, d. h. für das voneinander Entfernen der Stimmlippen zuständig. Dies spielt vor allem beim Einatmen eine Rolle.

Literatur

  • Michael Schünke, Erik Schulte, Udo Schumacher: Prometheus: LernAtlas der Anatomie. Band 3, Georg Thieme Verlag, 2. Auflage 2009, ISBN 9783131395429, S. 193.

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