Strandkamillen



Strandkamillen

Küsten-Kamille (Tripleurospermum maritimum)

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Anthemideae
Gattung: Strandkamillen
Wissenschaftlicher Name
Tripleurospermum
L.

Die Strandkamillen (Tripleurospermum) gehören zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie sind in ihrem äußeren Erscheinungsbild der Echten Kamille (Matricaria recutita) sehr ähnlich, duften jedoch nicht wie diese.

Verbreitung

Strandkamillen sind in Nordamerika, Eurasien und Nordafrika verbreitet. Einige Arten wurden nach Nordamerika und Neuseeland eingeführt. Vielerorts gelten einige Arten, z. B. die Geruchlose Kamille, als invasive Arten. In Europa kommen nur Tripleurospermum maritimum, in Südosteuropa auch T. caucasicum vor. Die Arten wachsen an verschiedensten Standorten, oft entlang der Küsten, aber auch in Ruderalfluren, an Wegrändern und auf Äckern.

Beschreibung

Strandkamillen sind ein-, zwei- oder mehrjährig mit Wuchshöhen zwischen 5 und 80 Zentimetern. Sie sind im Gegensatz zur Echten Kamille geruchlos. Die ein bis fünf Sprosse wachsen aufrecht oder niederliegend und sind einfach oder mehrfach verzweigt. Sie sind glatt oder spärlich behaart. Die ein- bis dreifach gefiederten Blätter sind ebenso kahl oder schwach behaart. Die äußeren Ränder sind gekerbt oder gezähnt. Die Hochblatthülle, das Involucrum, bildet eine Halbkugel und erreicht 8 bis 12 Millimeter im Durchmesser. Die 28 bis 60 und mehr breit-ovalen Hochblätter stehen in zwei bis fünf Reihen angeordnet. Die Ränder und Spitzen sind blass bis dunkelbraun oder schwarz und mehr oder weniger trockenhäutig.

Die scheibenförmigen Blütenköpfchen (Pseudanthien) stehen einzeln endständig oder in doldenförmiger Anordnung am Spross. Der Blütenkorb ist konvex bis konisch geformt. Die Blütenkörbchen besitzen 300 bis 500 innere gelbe Röhrenblüten und 0 bis 34 und mehr äußere weiße Zungenblüten. Die Frucht ist ein Achäne mit einem Pappus, der als häutiger Saum ausgebildet ist. An der Scheitelspitze der dreifach gerippten Frucht befinden sich bis zu fünf Öldrüsen.

Systematik

Die Arten der Gattung Tripleurospermum wurden früher in die Gattung der Kamillen (Matricaria) integriert. Daher auch die zahlreichen Synonyme.[1]

Sie unterscheiden sich von den Kamillen durch dreifach statt fünffach gerippte Früchte sowie zwei Öldrüsen nahe der Scheitelspitze der Frucht. Darauf ist der wissenschaftliche Name bezogen, welcher lateinischen Ursprungs ist und tri = drei, pleuron = Rippe, sperma = Same bedeutet. Es konnte gezeigt werden, dass die Gattung Tripleurospermum der Gattung der Hundskamillen (Anthemis) näher steht als der Gattung Matricaria[2].

Geruchlose Kamille (Tripleurospermum maritimum subsp. inodorum)

Arten (Auswahl)

Die Gattung umfasst etwa 38 bis 40 Arten[3][4][2].

  • Tripleurospermum ambiguum (Ledeb.) Franch. et Sav.
  • Tripleurospermum caucasicum (Willd.) Hayek
  • Tripleurospermum decipiens (Fisch. & C. A. Mey.) Bornm.
  • Tripleurospermum disciforme (C. A. Mey.) Schultz-Bip.
  • Tripleurospermum homogamum G. X. Fu
  • Tripleurospermum limosum (Maxim.) Pobed.
  • Tripleurospermum maritimum (Linnaeus) W. D. J. Koch, mit den Unterarten:
    • Küsten-Kamille, Tripleurospermum maritimum (Linnaeus) W. D. J. Koch subsp. maritimum
    • Geruchlose Kamille, Tripleurospermum maritimum subsp. inodorum (L.) Appleq.
    • Tripleurospermum maritimum subsp. phaeocephalum (Ruprecht) Hämet-Ahti
  • Tripleurospermum parviflorum (Willd.) Pobed.
  • Tripleurospermum tetragonospermum (F. Schmidt) Pobed.

Synonyme siehe GRIN[1].

Quellen und weiterführende Informationen

Einzelquellen

Weblinks

Commons: Strandkamillen (Tripleurospermum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien