Straußenfarn



Straußenfarn

Straußenfarn (Matteuccia struthiopteris)

Systematik
Farne
Klasse: Echte Farne (Polypodiopsida)
Ordnung: Tüpfelfarnartige (Polypodiales)
Familie: Onocleaceae
Gattung: Matteuccia
Art: Straußenfarn
Wissenschaftlicher Name
Matteuccia struthiopteris
(L.) Tod.

Der Straußenfarn oder Straußfarn (Matteuccia struthiopteris) ist ein auch in Mitteleuropa heimischer Farn aus der Familie der Onocleaceae. Er ist die einzige in Europa vorkommende von insgesamt nur zwei Arten der Gattung Matteuccia.

Beschreibung

Der Straußenfarn ist eine ausdauernde Pflanze mit einem kräftigen Rhizom. Die Blätter bilden einen aufrechte, trichterförmige Rosette. Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 150 Zentimetern.

Die sterilen Blätter (Trophophylle) sind hellgrün und breit-lanzettlich im Umriss. Die Hauptfiedern sind fiederspaltig bis fiederschnittig. Der jeweils innerste Abschnitt besonders der untersten Fiedern ist sichelförmig über die Blattspindel gebogen.

Die Sporophylle sind von den sterilen Blättern deutlich unterschieden und sind bei der Sporenreife dunkelbraun und straußenfedernähnlich. Sie haben einen lineal-lanzettlichen Umriss, die Hauptfiedern sind fiederlappig, die einzelnen Abschnitte sind zusammengerollt. Die Sori stehen in zwei Reihen.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 80.

Vorkommen

Verbreitung

Die Art besitzt ein zirkumpolares Areal. Die Verbreitung wird als submeridional/montan bis boreal mit subozeanischem Schwerpunkt beschrieben.

In Deutschland ist er selten, in etlichen Bundesländern sogar gefährdet. In Deutschland zählt er daher zu den besonders geschützten Arten. In Österreich kommt er zerstreut vor; er fehlt jedoch in Wien und Vorarlberg, desgleichen in Liechtenstein.

Der Straußenfarn wird häufig als Zierpflanze angepflanzt. In den Maritimprovinzen Kanadas und in Japan werden junge, noch eingerollte Triebe auch als Gemüse verzehrt.

Standort

Der Straußenfarn wächst in Auwäldern, Hochstaudenfluren und an Bachufern der (collin-)submontanen bis montanen(-subalpinen) Höhenstufe. Er ist kalkmeidend und wächst auf sickernassen, nährstoffreichen, sandigen bis kiesigen Schwemmböden.

Taxonomie

Zeichnung des Straußenfarnes aus Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, 1885

Der Straußenfarn wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum unter dem Basionym Osmunda struthiopteris erstveröffentlicht.[1] Das Art-Epitheton struthiopteris wurde von Linné nach den straußenfederartigen fertilen Wedeln gewählt (spätlateinisch struthio und griechisch strouthion = Strauß und griechisch pteris = Farn).

Agostino Todaro stellte den Straußenfarn 1866 in die neu geschaffene Gattung Matteuccia, die zu Ehren von Carlo Matteucci (1811–1868), einem italienischen Physiologen und Elektrophysiker, der 1862 Unterrichtsminister war, benannt wurde.

Weitere Synonyme sind Onoclea struthiopteris (L.) Roth, Struthiopteris germanica Willd. und Struthiopteris filicastrum All.

Quellen

Literatur

  • Werner Rothmaler [Begr], Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen. 13. Auflage. Volk und Wissen, Berlin 1983, ISBN 3-06-012539-2.
  • Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 1: Allgemeiner Teil, Spezieller Teil (Pteridophyta, Spermatophyta): Lycopodiaceae bis Plumbaginaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-3309-1, S. 158–160.
  • Erich Oberdorfer, Theo Müller (Mitarb.): Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 7., überarb. und erg. Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8252-1828-7.
  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. die umfassende Bestimmungs- und Informationsdatenbank der Pflanzenwelt Deutschlands und angrenzender Länder ; der Schlüssel zur Pflanzenwelt ; mit ausführlicher Begleitbroschüre. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Straußenfarn – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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