Streifenschakal
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Streifenschakal | ||||||||||||
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Streifenschakal (Canis adustus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Canis adustus | ||||||||||||
Sundevall, 1847 |
Der Streifenschakal (Canis adustus) ist ein Wildhund aus der Gattung Canis, welcher in weiten Bereichen Afrikas zu finden ist.
Merkmale
Der Streifenschakal ist ein mittelgroßer Wildhund mit einer Schulterhöhe von ungefähr 45 Zentimetern, einer Kopfrumpflänge von etwa 65 Zentimetern und einem Gewicht von normalerweise acht bis zwölf Kilogramm. Männchen und Weibchen sind praktisch gleich groß, doch wiegen die Männchen im Durchschnitt etwas mehr als die Weibchen. Das Fell, mit bräunlichgrauer Grundfärbung, weist an den Flanken einen mehr oder weniger stark ausgeprägten schrägen, hellen Streifen auf.
Verbreitung und Lebensraum
Verbreitet ist der Streifenschakal ausschließlich in Afrika südlich der Sahara. Dabei kommt er von der westafrikanischen Küste in Guinea und dem Senegal über Zentralafrika bis zum Sudan und Äthiopien in Ostafrika und von dort aus südlich bis Namibia, Botswana und Südafrika vor.[1] Im nordöstlichen Teil überlappt das Gebiet mit dem Verbreitungsgebiet des Goldschakals, im Osten und Süden mit dem des Schabrackenschakals.[1]
Der Streifenschakal lebt in zahlreichen, sehr verschiedenen Habitaten. Er meidet die offene Savanne und trockene Wüstengebiete und hält sich meist in gehölzreichen, allerdings nicht in reich bewaldeten Gebieten auf. Die bevorzugten Gebiete umfassen neben Waldgebieten vor allem Busch- und Grasland sowie Agrarflächen und Feuchtgebiete; auch in der direkten Nachbarschaft menschlicher Behausungen und Ortschaften kommt er vor. Im östlichen Afrika ist er in Bergregionen bis in Höhen von ca. 2700 m zu finden.[1]
In Gebieten, in denen neben dem Streifenschakal weitere Arten wie der Schabrackenschakal (Canis mesomelas) oder der Goldschakal (Canis aureus) vorkommen, werden die vorhandenen Habitate zwischen den Arten aufgeteilt. So nutzt der Streifenschakal in diesen Gebieten vor allem die Habitate mit dichterer Vegetation.[1] Im westlichen Simbabwe kam es zu aggressiven Auseinandersetzungen, bei denen der Schabrackenschakal den Streifenschakal aus den Graslandgebieten verdrängte.[2]
Lebensweise
Die Streifenschakale gehen Paarbeziehungen ein, die bis zum Tod eines Partners bestehen. Jedes Paar verteidigt sein Territorium gegen Artgenossen. Die Tiere sind nachtaktiv und gehen nicht paarweise, sondern einzeln auf Jagd. Pro Nacht legen sie durchschnittlich eine Strecke von 15 bis 20 Kilometern zurück.
Die Nahrung der Tiere besteht größtenteils aus pflanzlichen Stoffen und nicht aus Fleisch. Zwar frisst der Streifenschakal auch Fleisch, aber nicht vorwiegend. Vier Fruchtarten frisst der Schakal besonders häufig: die Mobola-Pflaume (Parinari curatellifolia), die Schokoladenbeere (Vitex payos), die Natal-Feige (Ficus natalensis) und die Wasserbeere (Syzigium guineense). Trotzdem sind die Schakale beim Erlegen von kleinen Säugetieren, bis zur Größe eines Hasen, sehr geschickt. Auch Insekten werden gefressen. Zu einem geringen Anteil sind die Schakale auch Aasfresser.
Die Paarungen finden gewöhnlich in den Monaten Juli bis September, also im südlichen Vorfrühling, statt. Nach einer Tragzeit, die mit ungefähr zwei Monaten ähnlich lang dauert wie beim Haushund, bringt das Weibchen einen Wurf von zumeist vier bis sechs Welpen in einem Erdferkelbau zur Welt. Beide Elternteile kümmern sich um die Jungen, und betreuen sie mindestens elf Monate lang. Streifenschakale können bis zu zwölf Jahre alt werden.
Evolution und Systematik
Phylogenetische Systematik der Gattung Canis nach Lindblad-Toh et al. 2005[3]
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Der Streifenschakal wird der Gattung der Wolfs- und Schakalartigen (Canis) zugeordnet, die insgesamt acht Arten umfasst. Neben weiteren als Schakale bezeichneten Arten umfasst sie vor allem die Hunde des Wolftyps. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung erfolgte 1847 durch den schwedischen Naturforscher Karl Jakob Sundevall. Er bezeichnete die Art direkt als Canis adustus und ordnete sie entsprechend in die Gattung Canis ein.
Im Rahmen der Vorstellung der Genomsequenz des Haushundes wurde von Lindblad-Toh et al. 2005 eine phylogenetische Analyse der Hunde (Canidae) veröffentlicht. Im Rahmen dieser Darstellung wurde auf der Basis molekularbiologischer Daten die Monophylie der Gattung Canis angezweifelt. Demnach stellen der Streifenschakal und der Schabrackenschakal Schwesterarten dar, die als basalste Arten allen anderen Vertretern der Gattung sowie zusätzlich dem Rothund (Cuon alpinus) und dem Afrikanischen Wildhund (Lycaon pictus) gegenübergestellt werden.[3] Diese beiden Arten müssten entsprechend in die Gattung Canis aufgenommen werden, damit sie als monophyletische Gattung Bestand hat.
Innerhalb der Art werden nach Wilson & Reeder 2005 insgesamt sechs Unterarten unterschieden.[4]
Bedrohung und Schutz
Die Art wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) aufgrund der Bestandsgröße und des großen Verbreitungsgebietes als nicht gefährdet (least concern) eingestuft. Innerhalb ihrer Verbreitungsgebiete ist der Schabrackenschakal relativ häufig.[1] Schätzungen der Bestandsgröße gehen von etwa drei Millionen Tieren aus, die Population wird als stabil eingeschätzt. Der Schakal ist sehr anpassungsfähig und in der Lage, auch im Bereich von menschlichen Siedlungen zu leben, eine Bedrohung der Art wird nur bei extremer Lebensraumveränderung oder Ausbreitung von Seuchen angenommen.[1]
Belege
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Canis adustus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2011. Eingestellt von: R.P.D. Atkinson, A.J. Loveridge, 2008. Abgerufen am 31. Mai 2012.
- ↑ Canis mesomelas in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2011.2. Eingestellt von: A.J. Loveridge, J.A.J. Nel, 2008. Abgerufen am 20. Mai 2012.
- ↑ 3,0 3,1 Kerstin Lindblad-Toh et al.: Genome sequence, comparative analysis and haplotype structure of the domestic dog. Nature 438, Dezember 2005; Seite 803-819. (Abstract).
- ↑ Don E. Wilson & DeeAnn M. Reeder (Hrsg): Canis adustus in Mammal Species of the World. A Taxonomic and Geographic Reference (3rd ed).
Weblinks
- Canis adustus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2011. Eingestellt von: R.P.D. Atkinson, A.J. Loveridge, 2008. Abgerufen am 31. Mai 2012.