Stridulation
Als Stridulation wird eine spezielle Form der Lauterzeugung bei Insekten und Spinnen durch Reiben zweier gegeneinander beweglicher Körperteile bezeichnet. Oft werden zur Lauterzeugung Schrillkanten über Schrillflächen geführt. Das Resultat ist ein kratzender, brummender, zischender oder zirpender Laut. Als Schrillkanten sind meist Flügeladern oder Beinkanten umgebildet, die Schrillflächen stellen Flächen der Flügel oder andere Flächen des Körpers dar.
Stridulation kommt bei sehr vielen Insektengruppen vor; besonders bekannt ist das Zirpen bei den Lang- und Kurzfühlerschrecken sowie bei verschiedenen Käfern (z. B. Bockkäfer).
Bei Spinnen werden die Laute meist mit den Pedipalpen erzeugt, sowohl durch das Reiben der Pedipalpen an Schrillkanten, als auch durch das Trommeln mit den Palpen oder den Laufbeinen auf dem Substrat. Manche Arten, z. B. Riesenkrabbenspinnen erzeugen Laute durch die Schwingungen des Körpers auf der Unterlage. Spinnennetze, Unterlagen und Blätter etc. werden als Resonanzböden eingesetzt. Die Stridulation dient meist zur innerartlichen Kommunikation vorwiegend bei der Balz, wobei das Männchen mit den Palpen striduliert, um sich dem Weibchen anzukündigen oder paarungsbereite Weibchen anzulocken, sowie zur Arterkennung und Abschreckung (interartliche Kommunikation). Auch Fressfeinde werden vermutlich abgeschreckt, indem die Frequenzen der Räuber imitiert werden. Größere Vogelspinnen erzeugen manchmal auch Laute zur Verteidigung gegen größere Tiere, wie z. B. Menschen. Die meisten Laute der kleineren Spinnen sind für den Menschen nicht hörbar; deswegen ist über die Stridulation der Spinnen wenig bekannt. Es kann davon ausgegangen werden, dass Stridulation bei Spinnen verbreitet ist.
Belege
- Foelix, Rainer F. 1979. Biologie der Spinnen. Georg Thieme Verlag Stuttgart. ISBN 313575801x.