Thomasmehl
Thomasmehl ist ein phosphatreiches Düngemittel, das sich der britische Metallurg Sidney Thomas (1850–1885) als Nebenprodukt der Eisen- und Stahlerzeugung hat patentieren lassen.
Aufbau und Gehalt
Beim Thomas-Verfahren, einem heute nur noch selten angewandten Verfahren zur Eisen- und Stahlerzeugung aus phosphorreichen Eisenerzen, wird der zu Phosphorpentoxid (P2O5) oxidierte Phosphor mit als Zuschlag beigefügtem Kalkstein verschlackt („Thomasschlacke“) und kommt fein gemahlen unter der Bezeichnung Thomasmehl als Phosphatdünger in den Handel.
Thomasmehl ist ein Ca-Silico-Phosphat mit der Näherungsformel Ca3(PO4)2 · (Ca2SiO4) mit 15 % P2O5 und 5 % CaO, sowie Beimengungen von Eisen, Mangan, Magnesium und Chrom.
Anwendung
Phosphor ist ein Hauptnährelement in der Pflanzenernährung. Thomasphosphat hat eine weniger schnelle Anfangswirkung als Superphosphat, ist jedoch gut mobilisierbar. Die beste Düngewirkung entfaltet sich bei einem leicht sauren Boden-pH. Die früher in den Industrieländern praktizierte Nutzung von Thomasmehl ist jedoch inzwischen auf Grund der hohen Chrombelastung aus Gesundheitsgründen eingestellt worden.
Siehe auch
- Superphosphat
- Rhenaniaphosphat
- Rohphosphat
- Thomasphosphat-Kali
- Eutrophierung
- Nährstoff (Pflanze)
Literatur
- Arnold Finck: Pflanzenernährung in Stichworten. 3. überarbeitete Auflage. Hirt, Kiel 1976, ISBN 3-554-80197-6, (Hirts Stichwortbücher), S. 136.