Thunberg-Berberitze
- Berberitzen
- Ziergehölz
Thunberg-Berberitze | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Thunberg-Berberitze (Berberis thunbergii) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Berberis thunbergii | ||||||||||||
DC. |
Die Thunberg-Berberitze (Berberis thunbergii), auch Grüne Hecken-Berberitze genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae). Berberis thunbergii ist in Japan und China beheimatet und wurde im 18. Jahrhundert von dem Schweden Carl Peter Thunberg nach Europa gebracht.
Beschreibung
Der anspruchslose sommergrüne (laubabwerfende) Strauch kann eine Wuchshöhe von bis zu 2 Metern erreichen. Er wächst straff aufrecht und ist dicht verzweigt und bedornt.
Die oberseits hellgrünen, unterseits bläulich grünen Laubblätter sind verkehrt eiförmig, ganzrandig und etwa 1 bis 3 cm lang. Ihre Herbstfärbung reicht von leuchtend orange bis hin zu karminrot. Die Blattdornen sind meist einfach und 5 bis 15 mm lang.
Die kleinen, muschelähnlichen Blüten (blaßgelb, außen rötlich) sind meist einzeln oder zu zweit gebüschelt. Die Thunberg-Berberitze blüht von April bis Mai.
Im Herbst erscheinen die länglichen hellroten Beeren.
Vermehrung
Berberis thunbergii kann sowohl generativ als auch vegetativ vermehrt werden.
Die Samen werden sofort nach der Ernte ausgesät oder stratifiziert und im Frühjahr ausgebracht.
Die vegetative Vermehrung erfolgt im Dezember bis März durch verholzte oder halbverholzte Stecklinge von etwa 12 cm Länge. Die kürzeren Dornen werden entfernt und das Holz in ein leichtes Substrat gesteckt, das nie austrocknen darf.
Krankheiten und Schädlinge
Berberis thunbergii kann gelegentlich von Blattläusen oder Echtem Mehltau befallen werden. Im Gegensatz zu Berberis vulgaris ist sie kein Zwischenwirt des Getreiderostpilzes.
Giftstoffe, Wirkung, Symptome
Wie alle Berberitzenarten enthalten auch die Thunberg-Berberitzen vorwiegend in Blättern, Rinde und Wurzeln das Alkaloid Berberin. Die Aufnahme kann von Magenbeschwerden, Erbrechen, Durchfall, Benommenheit, Atemnot, Krampfanfällen bis hin zur Nierenentzündung führen.
Verwendung
Ihre Blüten, die unterschiedlichen Blattfärbungen und die im Herbst erscheinenden Beeren führen zur Verwendung der vielen Sorten der Thunberg-Berberitze als Ziersträucher in Garten und Parks. Sie dienen auch als Bienenweide.
Sorten und Hybriden
- B. th. 'Atropurpurea' (Blut-Berberitze), seit 1913 in Kultur
- B. th. 'Atropurpurea Nana' (Kleine Blut-Berberitze), 1942 in den Niederlanden entstanden
- B. th. 'Aurea', seit 1950 kultiviert
- B. th. 'Bagatelle' (Kreuzung aus B. th. 'Kobold' und B. th. 'Atropurpurea Nana'), seit 1971
- B. th. 'Crimson Pygmy' Synonym für B. th. 'Atropurpurea Nana'
- B. th. 'Dart's Red Lady'
- B. th. 'Erecta'
- B. th. 'Little Favorite' Synonym für B. th. 'Atropurpurea Nana'
- B. th. 'Golden Ring', seit 1950
- B. th. 'Green Carpet'
- B. th. 'Harlequin', seit 1969
- B. th. 'Helmond Pillar'
- B. th. 'Keller's Surprise'
- B. th. 'Kelleriis', aus Dänemark
- B. th. 'Kobold' , 1950 in den Niederlanden gezüchtet
- B. th. 'Pink Queen', vor 1958 in den Niederlanden gezüchtet
- B. th. 'Red Chief', 1942, Niederlande
- B. th. 'Red Pillar'
- B. th. 'Rose Glow', 1957 in den Niederlanden gezüchtet
- B. th. 'Silver Beauty'
- Berberis thunbergii var. maximowiczii
Die Hybride zwischen B. thunbergii und B. vulgaris wird als B. × B. ottawensis, die Hybride zwischen B. thunbergii und B. julianae als B. × B. mentorensis bezeichnet.
Ähnlichkeit mit Berberis vulgaris
Die beiden Pflanzenarten unterscheiden sich im Wesentlichen darin, dass Berberis thunbergii kleinere rundere Blätter besitzt und Berberis vulgaris größere gesägte Blätter hat.
Literatur
- John Kelly, John Hillier (Hrsg.): The Hillier Bäume & Sträucher. 1. Aufl. Thalacker-Medien, Braunschweig 1997, ISBN 3-87815-086-5.
- Jost Fitschen (Begr.), Franz H. Meyer (Bearb.): Gehölzflora. 11. erw. und korrigierte Aufl. Quelle & Meyer, Wiebelsheim, 2002, ISBN 3-494-01268-7.
- Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen. 16. Aufl. Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-5080-8 (Text in deutscher und englischer Sprache).
- Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica. Könemann Verlags, Köln 2002, ISBN 3-8290-0868-6.