Tierpark Nordhorn
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Tierpark Nordhorn | |||
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Motto | Familienzoo im Grünen | ||
Ort | Heseper Weg 140, 48531 Nordhorn | ||
Fläche | 10 Hektar | ||
Eröffnung | 1950 | ||
Tierarten | 97 Arten | ||
Individuen | 1699 (Stand: 31. Dez. 2011)[1] | ||
Besucherzahlen | ca. 356.000 (2012) | ||
Organisation | |||
Leitung | Dr. Nils Kramer, Geschäftsführender Tierparkleiter Dr. Hermann Kramer, Zoologischer Leiter Karin Schleper, Geschäftsführung | ||
Trägerschaft | Tierpark Nordhorn gGmbH Gesellschafter: Stadt Nordhorn (50 %) und Landkreis Grafschaft Bentheim (50 %) | ||
Förderorganisationen | Förderverein Tierpark Nordhorn e. V. | ||
Mitglied bei | EAZA, VDZ, WAZA | ||
http://www.tierpark-nordhorn.de/ | |||
Lage | |||
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Koordinaten: 52° 25′ 42″ N, 7° 5′ 31″ O
Der Tierpark Nordhorn ist ein Tierpark in Nordhorn im Landkreis Grafschaft Bentheim.
Geschichte
Gründungszeit und frühe Geschichte
Die Anfänge des Nordhorner Tierparks reichen in das Jahr 1949 zurück, als der kleine Privatpark von Heinrich Johannink gegründet und dann am 16. September 1950 mit einer Fläche von 9.360 m² eröffnet wurde. Als reiner Privatbetrieb erwies sich der Heimattiergarten jedoch schon bald als nicht überlebensfähig, so dass 1955 ein „Kuratorium des Nordhorner Tiergartens“ die Verantwortung übernahm.
1962 konnte das Kuratorium die Geschäfte an den ehrenamtlichen Vorstand eines eingetragenen Vereins übergeben, der sich erfolgreich um die Unterstützung des kleinen Zoos durch die öffentliche Hand bemühte. 1990 geriet der Park in eine existentielle Krise, als der Pachtvertrag für einen wichtigen Teil des Geländes auslief und nicht verlängert wurde. Die Gehege dort und der Eingangsbereich mussten abgebaut, der Tierbestand reduziert werden, was zu einem dramatischen Rückgang der Besucherzahlen führte: von rund 110.000 im bisherigen Rekordjahr 1990 auf 70.000 im Jahre 1993. Mit dem unvermeidlichen Konkurs kam auch das Ende des Trägervereins.
Tierpark heute
Die Wende zum Besseren brachte die Gründung der gemeinnützigen „Tierpark Nordhorn gGmbH“ im Jahre 1994 mit der Stadt Nordhorn und dem Landkreis Grafschaft Bentheim als Gesellschafter. Eine nunmehr hauptamtliche Geschäftsführung und die verlässliche Unterstützung von Stadt und Landkreis begründeten die nun einsetzende Erfolgsgeschichte, die im Jubiläumsjahr 1999 schließlich die dringend benötigte Erweiterung – und das bedeutete die Verdoppelung des Zoogeländes – brachte. Nunmehr können auf 10 Hektar einer gärtnerisch gestalteten Parklandschaft rund 1500 Tiere aus 90 Arten gezeigt werden. Tierpfleger, Biologen und Tierärzte kümmern sich um deren Wohl. Die Besucher honorierten diese Entwicklung: Über 300.000 Gäste zählte der Park im Jahre 2009, davon etwa die Hälfte aus den nahen Niederlanden.
Mit der Aufnahme in den Europäischen Zooverband „EAZA“ im Jahre 1996, in den Verband Deutscher Zoodirektoren „VDZ“ 2004 und in den Weltzooverband „WAZA“ im Jahre 2007 war aus dem „Heimattiergarten“ endgültig ein anerkannter Zoologischer Garten geworden.
Im Jahr 2011 wurde mit 365.667 Besuchern ein neuer Besucherrekord aufgestellt.[2]
Zum 1. April 2012 hat der neue Geschäftsführer, der Tierarzt Dr. Nils Kramer, sein Amt übernommen.[3] Der vorherige Geschäftsführer Thomas Berling war bei den Kommunalwahlen in Niedersachsen 2011 zum Bürgermeister von Nordhorn gewählt worden.
Erhaltung seltener regionaler Haustierrassen
Ein Schwerpunkt des Zoos ist die Erhaltung und Zucht seltener regionaler Haustierrassen aus der Region Grafschaft Bentheim. Dazu gehören u. a. das Bunte Bentheimer Schwein, das Bentheimer Landschaf und die Geflügelrasse Kraienkopp. Die Geschichte des Vereins zur Erhaltung des Bunten Bentheimer Schweines e. V. hat ihren Ursprung im Nordhorner Tierpark: Am 1. März 2003 fand auf dessen Initiative dort die Gründungsversammlung statt.
Naturschutzprojekte
Der Nordhorner Tierpark engagiert sich besonders für die Natur vor der eigenen Haustür. Diesem Gedanken folgend wurde 1996 die Betreuung und Pflege einer 66 ha großen Fläche des Naturschutzgebietes „Brandlechter Vechtetal und Tillenberge“ übernommen. Dieses Naturschutzgebiet umfasst letzte Reste der einst in der Region allgegenwärtigen Kulturlandschaft Wacholderheide, Feuchtbiotope und Auwaldbestände. Jährlich führen Tierparkmitarbeiter umfangreiche Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen durch. Zusätzlich wurde die Beweidung mit dem bodenständigen Bentheimer Landschaf wieder aufgenommen, so dass sich geschädigte Wacholder regenerieren können und die Heideflächen erhalten bleiben.
Das vom Aussterben bedrohte Bentheimer Landschaf wird in Herdbuchzucht gehalten. Dieses Landschaf war mit dem Verschwinden seiner traditionellen Weideflächen bis auf wenige Restbestände verschwunden. Glücklicherweise erfreut es sich wieder steigender Beliebtheit und ist in einigen Herden wieder im Ursprungsgebiet vertreten.
Auf verschiedenen Extensivierungsflächen betreut der Tierpark in Zusammenarbeit mit der Stadt Nordhorn und dem Landkreis Grafschaft Bentheim Wiesenbiotope. Die tierparkeigene Rinderherde pflegt und erhält hier eine abwechslungsreiche Wiesenlandschaft mit vielfältigem Tier- und Pflanzenleben.
Die Naturdenkmale „Rolinks Tannen“ und „Vechtealtarme Hesepe“ sowie das Wiedervernässungsprojekt im Naturschutzgebiet „Hochmoor Ringe“ werden durch den Tierpark Nordhorn in Zusammenarbeit mit anderen Naturschutzverbänden mitbetreut.
Naturpfad Vechteaue
Im Jahr 2007 wurde der etwa 200 Meter lange Naturpfad entlang des Tierpark-Vechte-Altarmes unter Beteiligung der BUND-Kreisgruppe und der Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim eröffnet. Der Altarm und dessen Uferbereich stellen den landschaftlich reizvollsten Teil des Zoos dar. Er beherbergt eine erstaunliche Vogelwelt: Haubentaucher und Eisvögel ziehen hier ihre Jungen auf.
Auffang- und Pflegestation
Der Tierpark Nordhorn betreibt seit 1988 eine vom Land Niedersachsen unterstützte und anerkannte Auffang- und Pflegestation für hilfsbedürftige einheimische Tiere und beschlagnahmte Exoten.
Aktuelle Neubauten
Im November 2011 wurde das neue Gehege für die Waldbisons eröffnet [4]. Die Freigabe der kompletten Anlage inklusive neuem Rundweg erfolgte im zweiten Quartal 2012.
Für Erdmännchen entsteht in direkter Nachbarschaft zu Spielplatz und „Max-Abenteuerland“ auf 800 qm eine neue Anlage mit Wärmehaus [5] [6].
Siehe auch
- Liste zoologischer Gärten in Deutschland
- Liste zoologischer Gärten in Europa
- Deutsche Tierparkgesellschaft
- Verband Deutscher Zoodirektoren
Literatur
- Thomas Berling, Reinhard Prüllage, Werner Straukamp: Vom Heimattiergarten zum Familienzoo im Grünen: 50 Jahre Tierpark Nordhorn. Schüling, Münster 2000, ISBN 3-930962-13-6
- Wegweiser durch den Tierpark Nordhorn 5. Auflage 2008, an der Zookasse erhältlich
- Nordhörnchens Kinderzooführer 2. Auflage 2008, an der Zookasse erhältlich
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Homepage des Tierpark Nordhorns: Zählung der Tierparktiere erfolgreich
- ↑ Homepage des Tierparks Nordhorn: Jahresrückblick: Rekordjahr 2011, abgerufen am 3. Januar 2013.
- ↑ Grafschafter Nachrichten vom 4. April 2012: Kramer will Erreichtes sichern. Neuer Tierpark-Geschäftsführer offiziell in sein Amt eingeführt.
- ↑ Grafschafter Nachrichten vom 16. November 2011: Spannender Umzug im Tierpark. Fünf Bisons im neuen Gehege – „Reibungsloser Ablauf“
- ↑ Homepage des Tierpark Nordhorns: Erdmänchen-Gehege in Planung
- ↑ Grafschafter Nachrichten vom 6. März 2012: Neues Gehege für die „Kinderstars“