Toskana-Virus
Toskana-Virus | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Taxonomische Merkmale | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
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Kurzbezeichnung | ||||||||||||
TOSV |
Das Toskana-Virus ist ein Subtyp des Sandmückenfiebervirus und der häufigste Erreger des Phlebotomusfiebers. Das Toskana-Virus hat sein natürliches Reservoir in Schafen, Ziegen und Fledermäusen, von wo es durch Sandmücken der Gattung Phlebotomus als Vektor auf den Menschen übertragen werden kann. Das Toskana-Virus tritt in drei unterschiedlichen Serotypen auf, die nach dem Ort ihrer ersten Isolierung benannt sind: Sizilien (S), Toskana (T) und Neapel (N). Der erste Serotyp (Sicilian type) wurde erstmals 1960 aus der Sandmücke Phlebotomus pappatasi isoliert.[1]
Das behüllte Toskana-Virus ist etwa 100 nm im Durchmesser groß und besitzt drei verschieden lange Segmente einer einzelsträngigen RNA mit negativer Polarität. Die RNA-Segmente (S: small, M: middle, L: large) sind jeweils in einem helikalen Kapsid verpackt. Die Segmente können bei Infektion einer Zelle mit verschiedenen Virusstämmen durch ein Reassortment neu kombiniert werden, was neben der hohen Mutationsfrequenz der RNA-Sequenz auf dem M-Segment (Genabschnitte für Oberflächenproteine) eine sehr hohe Variabilität des Virus ermöglicht. Auf dem S-Segment befinden sich neben Abschnitten mit negativer Polarität zusätzlich einige mit positiver, was man daher als ambisense (+/-) bezeichnet.
Innerhalb der Gattung Phlebovirus zeigt das Toskana-Virus zahlreiche serologische Kreuzreaktionen mit weiteren Virusspezies. Die antigenetischen Eigenschaften des Toskana-Virus werden durch die zwei Hüllproteine Gn und Gc (früher als G1 und G2 bezeichnet) bestimmt. Im Gegensatz zu anderen Spezies der Gattung, die nicht durch Sandmücken übertragen werden (Uukuniemi-Gruppe), besitzt das Toskana-Virus wie auch andere Mitglieder (Sandmücken-Gruppe) im M-Segment ein zusätzliches Nicht-Strukturprotein N, das wahrscheinlich für die Vermehrung im Insekt verantwortlich ist.
Quellen
- C. M. Fauquet, M. A. Mayo et al.: Eighth Report of the International Committee on Taxonomy of Viruses. London, San Diego, 2005 S. 710 ISBN 0-12-249951-4
Einzelnachweise
- ↑ J. R. Schmidt, M. L. Schmidt und J. G. McWilliams: Isolation of phlebotomus fever virus from Phlebotomus papatasi. American J. Trop. Med. Hyg. (1960) 9: S. 450-454 PMID 14443072
Weblinks
- Toscana virus in der Datenbank des NCBI
- Referenzsequenzen des Toskana-Virus: S-Segment, M-Segment, L-Segment