Verkehrsökologie
Die Verkehrsökologie ist die Wissenschaft vom System Mensch-Verkehr-Umwelt. Sie beschäftigt sich mit den (zumeist unerwünschten) Auswirkungen der Raumüberwindung auf die natürliche und anthropogene Raumqualität und berücksichtigt dabei normative, ökonomische und ökologische Grenzen. Dazu bedient sie sich im interdisziplinären Diskurs wissenschaftlicher Methoden mit dem Ziel, die in ihren Aufgabenbereich fallenden Wirkungen zu analysieren und zu beschreiben. Wo sie als Hilfswissenschaft für die Verkehrsplanung und Verkehrspolitik eingesetzt wird, soll sie nach ressourcenschonenden Lösungen suchen, nicht ohne aber die zugrundeliegenden Wertmaßstäbe (normative Ebene) zu verschweigen, sondern im Gegenteil, diese prominent als Ausgangspunkt der Planungen zu deklarieren bzw. gegebenenfalls zu diskutieren. (Lit: Hauger, 2003)
Die Technischen Universität Dresden richtete 1994 an der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ den bislang einzigen Lehrstuhl in Deutschland für Verkehrsökologie ein (Inhaber: Prof. Dr. Udo Becker).
Der Lehrstuhl unterscheidet zwei Forschungsschwerpunkte:
- "Kurzfristig/Lokal - Direkte Wirkungen des Verkehrs auf die Umwelt: Meßverfahren, Instrumente und Modelle zu Energieverbrauch, Abgas-, Schadstoff- und CO2-Emissionen, Lärm, Flächeninanspruchnahme, Boden- und Wasserverschmutzung usw.
- Langfristig/Global - Grundlagen des Verkehrs und indirekte Wirkungen: Nachhaltigkeit im Verkehr (sustainable mobility), Tragfähgkeitsgrenzwerte, langfristige Ausrichtung und Veränderbarkeit unserer Verkehrssysteme und Verhaltensweisen, Verkehrserzeugende Faktoren, wegebauinduzierter Verkehr, Angebots- und Nachfrageeinflüsse, externe und interne Kosten, lokale Agenden."
Siehe auch
- Mobilität
- Mobilitätskultur
- Verkehrswesen
- Öffentlicher Verkehr
- Verkehrswissenschaften
- Verkehrssoziologie