Verlandung


Verlandeter Altrhein im Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue, 2005
Im Vordergrund: Laichkräuter, dahinter: Röhricht mit Rohrkolben

Als Verlandung wird – ob gewollt oder nicht – die Auffüllung von Gewässern mit organischem Material bezeichnet. Die Verlandung steht im Gegensatz zur Anlandung, bei der die Auffüllung durch von außen herantransportiertes, überwiegend anorganisches Material geschieht.[1]

Die Verlandung führt über einen längeren Zeitraum durch das Wachstum von Wasser- und Sumpfpflanzen (Röhrichtpflanzen) zu einer Verringerung der freien Wasserfläche von Gewässern. Sie vollzieht sich in der Regel über das Zwischenstadium einer Flachmoorbildung und wird durch die Anschwemmung von Sand und Schlick gefördert, so dass sich Anlandung und Verlandung ergänzen.

Eine bewusst geplante Verlandung an flachen Meeresküsten wird durch Wasserbaumaßnahmen (Deichbau, Lahnung u.a.) unterstützt.

Verlandungszonen

Schwimmblattzone mit der gelben Teichrose
Lac de Lispach (Vogesen): Entstehung eines Verlandungshochmoores

An eutrophen europäischen Binnenseen findet man (vereinfacht) folgende Zonierung: Tauchblattgürtel (Laichkräuter), Schwimmblattzone (Seerosen), Röhricht (Schilf), Großseggenried (Steife Segge), Erlenbruchwald.[2] Dabei gilt der Erlenbruchwald als Endstadium der Verlandung. Diese Abfolge kann auch als Sukzessionsreihe betrachtet werden, die allerdings nur selten ungestört beobachtbar ist.

Aus dystrophen (kalkarmen und humusreichen) Stillgewässern können auch Verlandungs-Hochmoore entstehen.[3]

Siehe auch

Literatur

  • M. Schaefer: Wörterbuch der Ökologie. Spektrum, Jena, 1992, ISBN 3-8252-0430-8
  • Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen, Ulmer, Stuttgart 1963, S. 382 - 401 (Stillwasser und ihre Verlandung)

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. In der Wasserwirtschaft wird gelegentlich auch die Eintragung von Mineralstoffen als "Verlandung" bezeichnet. Wasserwirtschaftamt Traunstein: Verlandung des Chiemsees
  2. Siegfried Slobodda: Pflanzengemeinschaften und ihre Umwelt, Urania, Leipzig, 1985, S. 154 ff
  3. Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen, Ulmer, Stuttgart 1963, S. 425

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