Wüstenrosen



Wüstenrosen

Adenium obesum („Wüstenrose“)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Hundsgiftgewächse (Apocynaceae)
Unterfamilie: Apocynoideae
Gattung: Wüstenrosen
Wissenschaftlicher Name
Adenium
Roem. et Schult.

Die Wüstenrosen (Adenium) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Die auch „Wüstenrose“ genannte Art Adenium obesum findet als Zimmerpflanze für sonnige Fenster Verwendung; oft wird sie dazu auf Oleander aufgepfropft.

Beschreibung

Die Wüstenrosen sind stammsukkulente fast-immergrüne bis immergrüne Pflanzen; sie wachsen als Sträucher und bilden verdickte Stämme (Caudex) aus. Sie erreichen Wuchshöhen von bis 5 Meter und Stammdurchmesser von bis zu 2 Meter. Wüstenrosen-Arten wachsen langsam und können mehrere hundert Jahre alt werden. Die spiralig angeordneten und gehäuft am Triebende stehenden Laubblätter sind ledrig, ungeteilt und etwa 5 bis 15 Zentimeter lang.

An endständigen Blütenständen sitzen die Blüten. Die zwittrigen, leicht zygomorphen Blüten sind fünfzählig. Die fünf Kronblätter sind röhrig verwachsen, sie sind meist rosa bis rot gefärbt. Es werden Balgfrüchte gebildet. Die Samen haben Flughaare.

Verbreitung

Die Wüstenrosen sind in Afrika und in Arabien heimisch.

Sie wachsen bevorzugt in semiaridem Klima.

Systematik

Die Wüstenrosen (Adenium) werden in die Unterfamilie der Apocynoideae gestellt. Bei weiterer Unterteilung der Unterfamilie in Tribus wird die Gattung dem Tribus Wrightieae zugeordnet. Die Erstbeschreibung durch die Botaniker Johann Jacob Römer und Josef August Schultes ist 1819 veröffentlicht worden.[1]

Die Systematik innerhalb der Gattung wurde sehr unterschiedlich gesehen. Teils wurden in der Gattung vier, fünf oder bis zu 15 Arten unterschieden, teils wurde die Gattung jedoch auch als monotypisch mit der einzigen Art Adenium obesum und vielen Unterarten angesehen. Gemäß der aktuellen Artenauflistung nach Kew Checklists[2] werden heute folgende fünf Arten unterschieden, wobei neben dem botanischen Autorkürzel auch die Veröffentlichung mit Erscheinungsjahr der Erstbeschreibung angegeben ist:

  • Adenium boehmianum Schinz, Verh. Bot. Vereins Prov. Brandenburg 30: 259 (1888).
  • Adenium multiflorum Klotzsch in W.C.H.Peters, Naturw. Reise Mossambique 6: 279 (1861).
  • Adenium obesum (Forssk.) Roem. & Schult. – kurz „Wüstenrose“ genannt[3] −, Syst. Veg. 4: 411 (1819).
  • Adenium oleifolium Stapf, Bull. Misc. Inform. Kew 1907: 53 (1907).
  • Adenium swazicum Stapf, Bull. Misc. Inform. Kew 1907: 53 (1907).

Nach der Auffassung von Gordon Douglas Rowley[4][5] gehören alle vorstehenden Arten als Unterarten zur Art Adenium obesum. Die Gattung Adenium ist demnach monotypisch. Rowley unterscheidet die folgenden Unterarten:

  • Adenium obesum subsp. obesum
  • Adenium obesum subsp. boehmianum (Schinz) G.D.Rowley
  • Adenium obesum subsp. oleifolium (Stapf) G.D.Rowley
  • Adenium obesum subsp. socotranum (Vierh.) Lavranos
  • Adenium obesum subsp. somalens (Balf.f.) G.D.Rowley
  • Adenium obesum subsp. swazicum (Stapf) G.D.Rowley

Einzelnachweise

  1. Syst. Veg., ed. 15 bis [Roemer & Schultes] 4: 35 & 411. 1819. Siehe Eintrag bei IPNI.
  2. World Checklist of Adenium. In: The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Abgerufen am 17. Mai 2008.
  3. Der deutsche Name „Wüstenrose“ ist zwar im Zander Handwörterbuch der Pflanzennamen, 17. Auflage, vermerkt, in dieser Auflage von 2002 wurde allerdings die Gattung Adenium als monotypisch angesehen.
  4. Adenium and Pachypodium Handbook. Botley 1983
  5. Adenium. In: Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulentenlexikon Band 2 Zweikeimblättrige Pflanzen (Dicotyledonen) ausgenommen Aizoaceae, Asclepiadaceae, Cactaceae und Crassulaceae. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2002, S. 6–8 ISBN 3-8001-3915-4

Quellen

Weblinks

Commons: Wüstenrosen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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