Wasserdarm
Wasserdarm | ||||||||||||
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Wasserdarm (Stellaria aquatica) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Stellaria aquatica | ||||||||||||
(L.) Scop. |
Der Gemeine Wasserdarm (Stellaria aquatica, Syn.: Myosoton aquaticum (L.) Moench), auch Wassermiere genannt, gehört zur Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).
Verbreitung und Standort
Der Wasserdarm ist in ganz Europa und in weiten Teilen Asiens verbreitet. Nach Nordamerika wurde er eingeschleppt. Er wächst häufig in Uferunkrautfluren, in Staudenfluren der Auen, in Weidengebüschen, an Waldwegen und in Gräben. Er bevorzugt grund- oder sickernasse, zum Teil zeitweilig überflutete, sehr nährstoffreiche und humose Lehm-, Ton- oder Schlammböden.
Merkmale
Die wintergrüne krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 15 und 50, gelegentlich bis zu 100 Zentimetern. Er wächst mit liegenden oder klimmenden, zerbrechlichen, vierkantigen und oberwärts drüsenhaarigen Stängeln. Die sitzenden oder kurz gestielten unteren Laubblätter sind länglich bis herzeiförmig geformt und am Rand oft wellig, mit breitem Grund.
Die weißen Kronblätter sind fast bis zum Grunde zweiteilig und 1 bis 1,5 mal so lang wie die 5 bis 8 Millimeter langen Kelchblätter. Die Staubbeutel sind gelblich bis lila. Die Blüten verfügen über fünf Griffel. Die Pflanze blüht zwischen Juni und September.
Der Nährstoff- und Nässezeiger wurzelt bis zu 50 Zentimeter tief.
Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 28.
Ökologie
Der Wasserdarm ist ein Rhizom-Geophyt, ausnahmsweise auch einjährig. Durch den mehrfach gabelartig (dichasial) verzweigten Stängel, dessen Abschnitte jeweils an der Basis durch Gelenke verdickt sind, wächst er auch als Spreizklimmer und kann dann eine Höhe von bis zu 1 m erreichen.
Die Blüten sind gynodiözisch, d.h. es gibt auch Pflanzen mit nur weiblichen Blüten. Sie unterscheiden sich durch die Kelchlänge der Kronblätter. Bei den vormännlichen Blüten sind auch die Kelchblätter drüsig, wodurch aber Blasenfüße nicht abgewehrt werden. Spontane Selbstbestäubung erfolgt dadurch, dass die Narben gegen Ende der Blütezeit die Staubbeutel berühren. Bestäuber sind Zweiflügler, Hautflügler und Käfer sowie Blasenfüße. Blütezeit ist von Juni bis September.
Die Früchte sind Kapseln mit bis zu 1 mm langen Samen. Die Pflanze wirkt als Selbstaussäer, indem die niederliegenden Stängel die Frucht zu Boden drücken. Fruchtreife tritt ab Juli ein.
Bilder
Literatur
- H. Haeupler & Th. Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000. ISBN 3-8001-3364-4
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 1994. ISBN 3-8252-1828-7
- R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder, 7. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-494-01424-1