Sternmieren



Sternmieren

Große Sternmiere (Stellaria holostea)

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
Unterfamilie: Alsinoideae
Gattung: Sternmieren
Wissenschaftlicher Name
Stellaria
L.

Die Sternmieren (Stellaria) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).

Merkmale

Die Sternmieren sind einjährige und ausdauernde, krautige Pflanzen. Oft dient ein Rhizom ohne Wurzelknolle als Überdauerungsorgan. Die Stängel sind bei manchen Arten vierkantig. Die einfachen Laubblätter sind wie bei allen Vertretern der Familie gegenständig.

Die Blüten stehen in Dichasien, selten allein oder zu zweit. Die Tragblätter sind trockenhäutig oder auch krautig. Die meist zwittrigen Blüten (bei S. dicranoides eingeschlechtig) besitzen ein doppeltes Perianth und sind fünfzählig. Die fünf grünen Kelchblätter sind krautig und liegen bei der Fruchtreife der Kapsel an. Die fünf oder weniger Kronblätter sind tief zweispaltig und weiß, manchmal rötlich, selten grün; selten fehlen sie. Es gibt zehn fruchtbare Staubblätter, selten drei bis fünf oder keine. An ihrer Basis haben sie meist Nektardrüsen. Der Stempel hat meist drei (zwei bis fünf) 0,2 bis 7 mm langen Griffel.[1] Die Blüten sind protandrisch, homogam, oder protogyn. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten oder Selbstbestäubung.

Die kugelig bis zylindrisch Kapselfrüchte sind einfächerig und springen meist mit drei oder sechs (manchmal vier, acht oder zehn) Klappen bis zur Mitte auf und enthalten (ein bis) meist drei bis über 20 Samen[1]. Die Samen sind rundlich bis nierenförmig und am Rand runzlig-papillös. Die Ausbreitung erfolgt durch den Wind (Anemochorie).

Wasserdarm (Stellaria aquatica)
Bach-Sternmiere (Stellaria alsine)

Systematik

Die Gattung gehört zur Unterfamilie Alsinoideae und umfasst rund 200 Arten (Auswahl):

In in Europa kommen etwa 18 Arten vor. In Mitteleuropa sind folgende Arten heimisch[2]:

  • Bach-Sternmiere (Stellaria alsine Grimm, Syn.: Stellaria uliginosa Murray)
  • Wasserdarm (Stellaria aquatica (L.) Scop., Syn.: Myosoton aquaticum (L.) Moench)
  • Dickblättrige Sternmiere (Stellaria crassifolia Ehrh.), nur Norddeutschland, Polen[3]
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea L.)
  • Große Sternmiere (Stellaria holostea L.), auch Echte Sternmiere genannt
  • Langblatt-Sternmiere (Stellaria longifolia Muhl. ex Willd.)
  • Vogel-Sternmiere (Stellaria media (L.) Vill.)
  • Berg-Sternmiere (Stellaria montana Pierrat)
  • Großblütige Vogel-Sternmiere (Stellaria neglecta Weihe)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum L.)
  • Bleiche Vogel-Sternmiere (Stellaria pallida (Dumort.) Piré)
  • Sumpf-Sternmiere (Stellaria palustris Retz.)

Belege

Literatur

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Beschreibung in der Flora of North America. (engl.)
  2. M.A. Fischer, W. Adler, K. Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Zweite Auflage, Land Oberösterreich, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5
  3. Schmeil-Fitschen 2001/2002

Weblinks

Commons: Sternmieren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien