Weißrüsselskunks



Weißrüsselskunks

Ferkelskunk (Conepatus leuconotus)

Systematik
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
Familie: Skunks (Mephitidae)
Gattung: Weißrüsselskunks
Wissenschaftlicher Name
Conepatus
Gray, 1837

Die Weißrüsselskunks (Conepatus), auch Schweinsnasenskunks oder Ferkelskunks genannt, sind eine Raubtiergattung aus der Familie der Skunks oder Stinktiere (Mephitidae). Die Gattung umfasst vier rezente Arten, die auf dem amerikanischen Kontinent vom Süden der Vereinigten Staaten bis Patagonien verbreitet sind. Außerdem sind fünf fossile Arten bekannt.

Merkmale

Namensgebendes Merkmal der Weißrüsselskunks ist die vorstehende, unbehaarte Schnauze, die an die Schnauze von Schweinen erinnert und die die Tiere von den anderen Skunkgattungen unterscheidet. Das Skunksfell ist überwiegend schwarz gefärbt, entlang des Rückens erstreckt sich vom oberen Teil des Kopfes bis zum Schwanz ein weißer Streifen, auch der Schwanz ist meistens weiß. Vor allem im südlichen Teil ihres Verbreitungsgebietes existiert eine Morphe, bei der sich der Streifen in zwei Teile aufspaltet und ein braunschwarzes Rückenfeld freilässt, was an das Muster des Streifenskunk erinnert.

Wie alle Skunks haben sie einen langgestreckten Körper mit buschigem Schwanz und kurzen, stämmigen Beinen. Zu dieser Gattung gehören die größten Vertreter ihrer Familie, Ferkelskunks erreichen eine Kopfrumpflänge von 30 bis 50 Zentimeter, eine Schwanzlänge von 16 bis 41 Zentimeter und ein Gewicht von 2,3 bis 4,5 Kilogramm.

Lebensweise

Diese Tiere leben sowohl in baumbestandenen Gebieten als auch in Grasländern und Gebirgsregionen bis über 4000 Metern Höhe, sie meiden allerdings dichte Wälder. Sie sind dämmerungs- oder nachtaktiv und ziehen sich tagsüber in Felsspalten, hohle Baumstämme oder Baue, die sie von anderen Tieren übernommen haben, zurück. In der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche, wobei sie sich eher gemächlich fortbewegen und so gut wie nie auf Bäume klettern. Sie leben vorwiegend einzelgängerisch, ihre Reviere können sich aber überlappen.

Wie alle Skunks besitzen diese Tiere Analdrüsen, aus denen sie Angreifern ein penetrant riechendes Sekret entgegen spritzen können.

Nahrung

Weißrüsselskunks sind Allesfresser, die sich von Wirbeltieren wie Vögeln, Echsen und Schlangen, Insekten und anderen Wirbellosen, aber auch pflanzlichem Material wie Früchten ernähren. Mithilfe ihrer langen Schnauze und den Krallen der Vorderpfoten durchwühlen sie den Boden auf der Suche nach Essbarem.

Fortpflanzung

Die Tragzeit der Weißrüsselskunks beträgt rund 40 bis 60 Tage, die Unterschiede sind möglicherweise auf eine Keimruhe zurückzuführen. Die Wurfgröße beträgt zwei bis sechs, die Neugeborenen sind zunächst blind und hilflos, wachsen aber schnell und werden schon nach wenigen Wochen entwöhnt. Nach einem Jahr sind sie geschlechtsreif.

Arten

Die Gattung der Weißrüsselskunks umfasst vier rezente Arten:

  • Der Anden-Skunk (Conepatus chinga) lebt im mittleren Südamerika, vom mittleren Peru und dem mittleren Brasilien bis Chile und das nördliche Argentinien.
  • Der Patagonische Skunk (Conepatus humboldtii) ist in Patagonien, also dem südlichen Argentinien und Chile beheimatet.
  • Der Ferkelskunk (Conepatus leuconotus) ist vom südlichen Colorado und Texas bis Nicaragua verbreitet. Conepatus mesoleucus ist ein Synonym.
  • Der Amazonas-Skunk (Conepatus semistriatus) kommt vom südlichen Mexiko bis in das nördliche Peru und das östliche Brasilien vor.

Neben diesen noch heute lebenden Arten sind mehrere fossile Arten bekannt:

  • Conepatus altiramus ist eine ausgestorbene Art der Weißrüsselskunks aus dem Pliozän Argentiniens.
  • Conepatus primaevus lebte im Pleistozän in der Region um Buenos Aires.
  • Conepatus robustus ist eine fossile Art aus der Fundstätte Rancho La Brea.
  • Der ausgestorbene Sanmiguel-Skunk (Conepatus sanmiguelensis) lebte im frühen Pliozän (ausgehendes Hemiphilium) im heutigen Zentralmexiko.
  • Conepatus talarae stammt aus dem Spätpleistozän des peruanischen Talara.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899
  • Jerry Dragoo: Family Mephitidae (Skunks) In: Don E. Wilson & Russel Mittermeier (Hrsg.) Handbook of the Mammals of the World Volume 1: Carnivores. Lynx Edicions. 2009. ISBN 978-84-96-553-49-1
  • Xiaoming Wang, Óscar Carranza-Castañeda: {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) In: {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) 154, 2008. S. 386–407.

Weblinks

Commons: Conepatus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Skunkfell

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