Werauhia
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Werauhia | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Werauhia | ||||||||||||
J.R.Grant |
Die Pflanzengattung Werauhia gehört zur Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae), zu der auch die Ananas gehört. Es gibt etwa 84 Arten dieser Gattung. Der Gattungsname Werauhia ehrt den deutschen Botaniker Werner Rauh (1913 bis 2000).
Beschreibung
Werauhia-Arten sind immergrüne, ausdauernde, krautige Pflanzen und sind meist Epiphyten oder Lithophyten, sie wachsen also auf Bäumen oder an Felsen. Meist sind es Trichterbromelien. Die Trichter („Zisternen“) zum Sammeln von Wasser und Nährstoffen entstehen dadurch, dass ihre Sprossachsen gestaucht sind und die Laubblätter dicht in Rosetten zusammen stehen und sich überdecken. Die parallelnervigen Laubblätter sind ganzrandig und meist schwertförmig. Einige Arten können sehr groß werden, mit 2 bis 4 Meter hohen Blütenständen und Trichterdurchmessern von über 1 Meter. Sie brauchen viele Jahre bis zur Bildung ihres Blütenstandes.
Die großen Hochblätter der Blütenstände sind bei vielen Arten lange haltbar. Die Blütenstände können unverzweigt oder verzweigt sein. Meist sind die Blüten einseitswendig am Blütenstand angeordnet. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig mit doppelten Perianth. Die drei Kronblätter sind nicht verwachsen mit zwei Schüppchen (Ligulae) als Anhängsel und meist cremefarben bis gelb oft mit grünen Spitzen. Drei Fruchtblätter sind zu einem halbunterständigen Fruchtknoten verwachsen. Sie blühen meist nachts und die Bestäubung erfolgt meist durch Fledertiere (Chiropterophilie).
Es werden Kapselfrüchte gebildet. Die Samen haben einen „Fallschirm“ ähnlich wie bei der Pusteblume.
Verbreitung
Die Areale der Werauhia-Arten erstrecken sich vom südlichen Mexiko, über Zentralamerika und die Karibischen Inseln, bis nach Peru und dem nordöstlichen Brasilien. Das Zentrum der Artenvielfalt befindet sich in den Gebirgen Costa Ricas und Panamas. Die Gattung hat also eine weite Verbreitung in der Neotropis.
Systematik
Die Gattung Werauhia gehört zur Tribus Vrieseeae W.Till & Barfuss in der Unterfamilie Tillandsioideae innerhalb der Familie der Bromeliaceae. Die Systematik der Unterfamilie Tillandsioideae ist wegen der Abgrenzungsproblematik der Gattungen und neuerer phylogenetischer Untersuchungen, nach denen die ursprüngliche Gattung Vriesea in drei Gattungen (Vriesea, Alcantarea und Werauhia) aufgeteilt wurde, steten Veränderungen unterworfen. Diese Arten waren in der Gattung Vriesea eingegliedert, 1995 stellte Jason R. Grant in The resurrection of Alcantarea and Werauhia, a new genus, in Trop. Subtrop. Pflanzenwelt, 91, 28. die neue Gattung Werauhia auf [1], [2].
Es gibt etwa 87 Arten in der Gattung Werauhia [3]:
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Bilder
Habitus und knospige Blütenstände von Werauhia tarmaensis.
Quellen
- Werner Rauh: Bromelien - Tillandsien und andere kulturwürdige Bromelien, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-6371-3
- Michael H. J. Barfuss, Rosabelle Samuel, Walter Till & Tod F. Stuessy: Phylogenetic relationships in subfamily Tillandsioideae (Bromeliaceae) based on DNA sequence data from seven plastid regions, in American Journal of Botany, 92, 2005, S. 337-351:
Einzelnachweise
- ↑ Jason R. Grant: An Annotated Catalogue of the Generic Names of the Bromeliaceae, Onlineversion aus Selbyana 19(1), 1998, S. 91-121: Fulltext - Online.
- ↑ J. R. Grant: Addendum to „The resurrection of Alcantarea and Werauhia, a new genus“ (Bromeliaceae: Tillandsioideae), in Phytologia 78, 1995, S. 119–123.
- ↑ Harry E. Luther: An Alphabetical List of Bromeliad Binomials, 2008 in The Marie Selby Botanical Gardens, Sarasota, Florida, USA. Veröffentlicht durch The Bromeliad Society International. (PDF-Datei; 314 kB)