Wiesenschnake
Wiesenschnake | ||||||||||||
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Wiesenschnake (Tipula paludosa), Weibchen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Tipula paludosa | ||||||||||||
Meigen, 1830 |
Die Wiesenschnake (Tipula paludosa) oder auch Sumpfschnake ist eine Art aus der Familie der Schnaken, die zur Unterordnung der Mücken gehören. Allerdings werden unter dem Namen Wiesenschnake noch weitere, seltenere Arten der Gattung Tipula zusammengefasst.
Bei Massenauftreten, bedingt durch eine feucht-kühle Witterung zur Zeit der Eientwicklung und des ersten Larvenstadiums, sowie durch milde Winter, kann die Wiesenschnake Schäden an Rasenflächen verursachen.
Lebensweise
Die Wiesenschnake legt im August/September ihre Eier ab. Noch im Herbst schlüpfen daraus die grauen, walzenförmigen, beinlosen Tipulalarven mit ihrem typischen Hinterleibsende, der sogenannten „Teufelsfratze“ (Es handelt sich um Werkzeuge, die zur Fortbewegung der Larven in ihren unterirdischen Gängen dienen). Nach Überwinterung, die unter Umständen nur die Hälfte der Tiere überlebt, entfalten die Larven in den Monaten April und Mai ihre Hauptfraßtätigkeit. Dazu halten sie sich dicht unter der Vegetationsdecke verborgen.
Die Larven ernähren sich in erster Linie von den Gräserwurzeln kurz unterhalb der Bodenoberfläche, aber auch von oberirdisch wachsenden Pflanzenteilen. Dazu verlassen die Larven besonders nachts ihre Erdgänge. Bei bedecktem, regnerischem Wetter ist auch tagsüber eine Fraßtätigkeit zu beobachten.
Auf gepflegten Rasenflächen ist ein starkes Vorkommen der Wiesenschnake an vermindertem Wachstum, gelb-braunen Verfärbungen der Blätter und dem Auftreten von nesterförmigen Kahlstellen zu erkennen.
Die am Ende bräunlich-schwarze (im englischen Sprachraum wird sie daher als „leatherjacket“ = „Lederjacke“ bezeichnet) und bis zu 4 cm lange Larve verpuppt sich im Juni/Juli, um im Spätsommer als adulte Wiesenschnake aus den Rasenflächen aufzusteigen. Als sichtbares Zeichen ihrer Existenz bleiben nur die Puppenhüllen an der Rasenoberfläche zurück. Es entwickelt sich nur eine Generation pro Jahr.
Die 1,5 cm bis 2,5 cm langen graubraunen, langbeinigen, mückenartigen Schnaken ernähren sich von freiliegendem Nektar und sind weder schädlich noch gefährlich.