Wolfgang Ullrich (Zoologe)


Wolfgang Ullrich (* 20. Juni 1923 in Dresden; † 26. Oktober 1973 ebenda) war ein deutscher Zoologe, Tierfilmer, Tierbuchautor und ehemaliger Direktor des Dresdner Zoos.

Biografie

Schon mit sieben Jahren begeisterte sich Ullrich für den Dresdner Zoo, und als er sich mit 27 Jahren nach dem Abschluss seines Biologiestudiums für eine Assistentenstelle im Zoo bewarb, wurde er vom Oberbürgermeister kurzerhand zum Direktor des Zoos ernannt. Unter der Leitung von Ullrich wurde der völlig zerstörte Zoo nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut und konnte gerade in der Primatenzucht große Erfolge verbuchen. Im Jahr 1961, zum 100. Geburtstag des Zoos, erhielt Ullrich seinen Professorentitel.

Besonders populär wurde Wolfgang Ullrich mit der Fernsehserie „Der gefilmte Brehm“, die 1955 zum ersten Mal mit Prof. Karl Max Schneider, dem Direktor des Leipziger Zoos, ausgestrahlt und ab 1960 von Ullrich übernommen wurde. Ähnlich wie Bernhard Grzimek im westlichen Pendant „Ein Platz für Tiere“ unternahm Ullrich zusammen mit seiner Frau Ursula Ullrich Reisen nach Afrika und Asien und machte das Publikum auf die Bedrohung der Tierwelt aufmerksam. Daneben gab es auch Berichte aus der Verhaltensforschung, zum Beispiel über die Aggressivität von Tieren. Wie viele andere Sendungen unterlag auch diese Sendereihe der Ideologie des DDR-Fernsehens. 1969 gründete er die Zooschule Dresden, den wichtigsten zoopädagogischen Treffpunkt des Zoo Dresden.

Grab Wolfgang Ullrichs auf dem Dresdner Heidefriedhof

Er war Mitglied der CDU in der DDR.

Ullrich starb nach schwerer Krankheit im Alter von 50 Jahren.

Werke (Auswahl)

  • 1952: Sonst wären sie keine Tiere, Neumann Verlag, Radebeul
  • 1953: … und dann wurden Tiere unsere Gefährten, Neumann Verlag, Radebeul
  • 1956: Afrika – einmal nicht über Kimme und Korn gesehen, Neumann Verlag, Radebeul
  • 1958: Wenn Giraffen zur Tränke ziehen, Neumann Verlag, Radebeul
  • 1959: Wo die Nashörner suhlen, Neumann Verlag, Radebeul
  • 1962: Freundschaft mit Löwen, Neumann Verlag, Radebeul
  • 1962: Im Dschungel der Panzernashörner, Neumann Verlag, Radebeul
  • 1964: Umgang mit Menschenaffen, Neumann Verlag, Redebeul
  • 1965: Hati-Hati, Neumann Verlag, Radebeul
  • 1967: Wilde Tiere in Gefahr, Urania-Verlag, Leipzig
  • 1968: Tiere, recht verstanden, Urania-Verlag, Leipzig
  • 1968: Wildnis ohne Hoffnung, Neumann Verlag, Radebeul
  • 1971: Kaziranga: Tierparadies am Brahmaputra, Urania-Verlag, Leipzig

Literatur

  • Peter Nötzold: Ullrich, Wolfgang. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 2.

Weblinks