Wolfs-Eisenhut



Wolfs-Eisenhut

Fuchs-Eisenhut (Aconitum lycoctonum subsp vulparia)

Systematik
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Delphinieae
Gattung: Eisenhut (Aconitum)
Art: Wolfs-Eisenhut
Wissenschaftlicher Name
Aconitum lycoctonum
L.

Der Wolfs-Eisenhut (Aconitum lycoctonum), auch Gelber Eisenhut, oder – je nach Unterart – Fuchs-Eisenhut genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Eisenhut (Aconitum).

Beschreibung

Die mehrjährige, krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 50 bis 150 Zentimetern und hat einen aufrechten Stängel. Die Blätter sind tief handförmig fünf- bis siebenteilig mit grob gesägten Abschnitten.

Die zwittrigen, zygomorphen Blüten sind hellgelb und stehen in einer locker- bis dichtblütigen Traube. Der Helm ist etwa doppelt so lang wie breit. Darunter befinden sich zwei Nektarblätter die schneckenförmig aufgerollt sind. Da diese etwa zwei Zentimeter lang sind, können nur langrüsselige Hummeln an den Nektar gelangen.

Blütezeit ist von Juni bis August. Der Wolfs-Eisenhut ist wie alle Aconitum-Arten sehr giftig.

Standorte und Verbreitung

Die Art wächst in Auwäldern, Hochstauden- und Karfluren sowie feuchten Wiesen. Sie bevorzugt feuchte, nährstoffreiche, humose Böden.

Der Wolfs-Eisenhut kommt in Süd- und Mitteleuropa vor. Auch findet man ihn in Asien.

In Deutschland ist der Wolfs-Eisenhut (Aconitum lycoctonum ssp. lycoctonum) im mittleren und südlichen Teil zerstreut zu finden. Er fehlt in Norddeutschland und zum Teil in Sachsen. Der Fuchs-Eisenhut (Aconitum lycoctonum ssp. vulparia) ist lediglich aus den Berchtesgadener Alpen bekannt. In Österreich kommen beide Unterarten häufig bis zerstreut vom collinen bis alpinen Gebiet vor.

Systematik

  • Wolfs-Eisenhut (Aconitum lycoctonum subsp. lycoctonum) - mit krummhaarigen Blütenstielen
  • Fuchs-Eisenhut (Aconitum lycoctonum subsp. vulparia - früher A. vulparia) - mit gerade-abstehend behaarten Blütenstielen

Mythologie

Die Pflanze soll, nach antikem griechischen Mythos, aus dem Geifer des Höllenhundes Kerberos entstanden sein. Im indoeuropäischen Kulturkreis stellte der Wolfs-Eisenhut eine Luppewurz (keltisch lubi; althochdeutsch luppi = tödlicher Saft/Gift/Zauber) dar. Das Artepitheton lycoctonum (griech. Wolfstöter) verweist auf die frühere Verwendung als Gift für Wolfsköder. Die psychoaktive Wirkung durch die enthaltenen Diterpen-Alkaloide nutzten die als Hexen etikettierten Kräuterfrauen noch im Mittelalter. Diese mischten einige Eisenhut-Samen der als Flug- oder Hexensalbe bekannten balsamischen Kräuterzubereitung diverser Nachtschattengewächse (Solanaceen) bei, die den Konsumenten einen Zustand seelischer Verrückung, einen visuellen Flug halluzinieren ließen. Genaue Rezepturen sind nicht überliefert. Es besteht kulturanthropolgischer Anschauung nach ein direkter, geschichtlicher Zusammenhang zwischen der märchenhaften Darstellung der fliegenden Hexe und den historischen Berichten der geistigen Flüge.[1]

Literatur

  • M. A. Fischer, W. Adler & K. Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5
  • Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, München 2003, ISBN 3-576-11482-3
  • Muer, Angerer: Alpenpflanzen, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-3374-1
  • Dieter Heß: Alpenblumen – Erkennen – Verstehen – Schützen, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3243-5

Weblinks

Commons: Wolfs-Eisenhut – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. James George Frazer: Der goldene Zweig: Das Geheimnis von Glauben und Sitten der Völker, Rowohlt 2004, ISBN 978-3499554834

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