Yersiniose


Klassifikation nach ICD-10
A28.2 Extraintestinale Yersiniose
A04.6 Enteritis durch Yersinia enterocolitica
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Unter der Sammelbezeichnung Yersiniose werden durch Bakterien der Gattung Yersinia verursachte Krankheitsbilder zusammengefasst. Sie können weltweit bei Menschen und Tieren auftreten.

Die enterale Yersiniose ist eine infektiöse Durchfallerkrankung mit krampfhaften Bauchschmerzen und Fieber. Sie wird durch bestimmte Serotypen von Yersinia enterocolitica oder Yersinia pseudotuberculosis verursacht. Infektionsquellen können kontaminierte Lebensmittel (rohes Fleisch), Trinkwasser oder Haustiere sein. Damit zählt sie auch zu den Zoonosen. Der Nachweis erfolgt durch eine mikrobielle Untersuchung der Stuhlprobe. Zur Therapie werden Antibiotika (Tetrazykline, Gyrasehemmer) eingesetzt. Spätfolgen können eine Yersinia-Arthritis, eine persistente Ileitis (Pseudocrohn) und Erythema nodosum sein.

Wegen ihrer Symptome wird die Yersiniose auch als Pseudoappendizitis bezeichnet. Sie fällt in Deutschland unter die meldepflichtigen Erkrankungen, bei Verdacht, Erkrankung und Tod ist somit das Robert-Koch-Institut zu informieren. Im Jahr 2007 wurden in Deutschland 4.987 Erkrankungsfälle gemeldet, 2006 waren es noch 5.162. [1] 2011 waren es 3.500 Neuerkankungen, die Inzidenz beträgt etwa 4 pro 100.000 Einwohner. Die meisten Fälle werden bei Kleinkindern beobachtet, geografisch tritt die Erkrankung vor allem in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt auf.[2]

Im schweizerischen Tierseuchengesetz zählt sie zur Liste der zu überwachenden Seuchenerkrankungen.

Weblinks

Einzelnachweise