Zeitelmoos


Das Zeitelmoos ist ein Waldgebiet und Hochmoor, gehört naturräumlich zur Haupteinheit Selb-Wunsiedler Hochfläche (395) im Fichtelgebirge (Oberfranken) und liegt zwischen den Orten Wunsiedel, Hildenbach, Vordorf und Grün. Frühere Schreibweisen des Zeitelmooses waren Zerrmoß, Zerrnmooß oder Zehrlmoß, ab dem 16. Jahrhundert auch Zeitelweyd genannt. „Zeitel“ bedeutet Waldbienenwirtschaft (Zeidlerei) und „Moos“ wurde für Lohen, Sumpfgebiete verwendet. Das Zeitelmoos ist als Naturschutzgebiet (NSG-00351.01) ausgewiesen [1].

Naturschutzgebiet

Große Teile davon, etwa 78 Hektar, sind seit 1989 Naturschutzgebiet. Die Unterschutzstellung verfolgt den Zweck, ein ehemals intaktes Hochmoor mit seinen vielfältigen Regenerationsstadien einschließlich der nährstoffarmen, sauren Gewässern zu erhalten, um die für diesen Lebensraum typische oder spezialisierte Tier- und Pflanzenwelt zu schützen und die für verschiedene Lebensgemeinschaften nötige Bodenbeschaffenheit, den Wasserhaushalt und die Wassereigenschaften zu sichern.

Wirtschaftliche Nutzung

Im Zeitelmoos wurde im Mittelalter die Waldbienenwirtschaft betrieben, das Zeidelgericht in Weißenstadt musste zweimal jährlich tagen. Das Hutrecht (Weiderecht) für ihre Viehherden im Zeitelmoos hatten damals die Bauern aus Göringsreuth, Hildenbach, Birk, Vierst, Brücklas, Grün und Wunsiedel. Nicht unbedeutend war die Torfgewinnung für den Hausbrand, die von den Hildenbacher Bauern bis 1960 ausgeübt wurde. Heute wird durch die Bayerischen Staatsforsten und die Stadt Wunsiedel Waldwirtschaft betrieben. Die Gemeinde Röslau nutzt das Zeitelmoos zur Trinkwassergewinnung.

Altstraßen

Verschiedene Altstraßen durchzogen das Moorgebiet, der „Eisensteinweg“ erinnert daran. Auf ihm verlief auch die Ortsverbindungstraße von Wunsiedel nach Weißenstadt.

Gewässer

In dem Gebiet gibt es viele Weiher, wobei der große Zeitelmoosweiher im 19. Jahrhundert eingegangen ist. Für den Bibersbach und Dangesbach ist das Gebiet des Zeitelmooses das Quellgebiet, wobei es keine eindeutigen Quellfassungen gibt.

Sagen

Die Überlieferung berichtet von allerlei Spukgestalten, Wichteln, grauen Männlein und Moosweiblein, die besonders zur Nachtzeit im Zeitelmoos ihr Unwesen getrieben haben sollen.

Literatur und Einzelnachweise

  • Rudolf Thiem: Vom Zeitelmoos, in: Der Siebenstern 1976, S. 96
  • Christoph Seidel: Fichtelgebirgs-Seen, in: Der Siebenstern 1936, S. 170
  • Karl Friedrich Lauckhard: Das Zeitelmoos in Deutsche Sagen, 1845

Weblinks

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