Ziegelroter Risspilz
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Ziegelroter Risspilz | ||||||||||||
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Ziegelroter Risspilz (Inocybe erubescens) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Inocybe erubescens | ||||||||||||
A. Blytt |
Der Ziegelrote oder Mai-Risspilz (Inocybe erubescens, syn. Inocybe patouillardii) zählt zur Familie der Schleierlingsverwandten. Er gehört zu den gefährlichen Giftpilzen.
Beschreibung
Makro-Merkmale
Der Hut ist 2,5 bis 8 Zentimeter breit, kegelig-gebuckelt, mit radialen Fasern. Der junge Pilz weist einen geschlossenen glockenförmigen Hut auf, dieser öffnet sich mit zunehmendem Alter und wird gelbbraun. Beim Aufschirmen reißt der Hut ein. Besonders bei trockenem Wetter und mit zunehmendem Alter verfärbt sich der Hut ziegelrot. Die Lamellen sind weißlich bis rötlich später olivbraun, relativ eng zusammen stehend und ausgebuchtet am Stiel angewachsen. Die Lamellenschneiden sind blass. Das Sporenpulver ist dunkelbraun. Der Stiel ist 4 bis 6 Zentimeter lang, nie breiter als 1 Zentimeter, dünn, jung weiß, alt ziegelrot anlaufend, hutfarben, rotbraun faserig. Das Fleisch ist weißlich, rot verfärbend. Der Geruch ist im jungen Zustand obstartig, wird im Alter zunehmend dumpfsüßlich bis spermatisch.
Mikro-Merkmale
Die Sporen sind 9 bis 14 × 5 bis 87 Mikrometer groß und leicht nierenförmig.
Ökologie
Der Ziegelrote Risspilz tritt in tiefen Lagen, selten über 500 Meter Höhe, auf. Vor allem erscheint er in Parkanlagen, unter Gebüsch und in Rasenflächen auf kalkhaltigen Böden vor allem bei Buchen und Linden von Ende Mai bis Anfang Juli.
Bedeutung
Der Ziegelrote Risspilz zeichnet sich durch einen recht hohen Gehalt an dem giftigen Alkaloid Muscarin – 0.037 % – aus, kann aber abhängig von Standort und Rasse stark abweichen. Die tödliche Giftmenge ist je nach Muscaringehalt in 40 bis 500 Gramm Frischpilz enthalten. Die Letalität beträgt 7,9 %. Die Symptome einer Vergiftung mit dem Ziegelroten Risspilz treten meist innerhalb weniger Minuten bis zwei Stunden nach der Aufnahme ein. Die genauen Symptome entsprechen dem Muskarin-Syndrom.
Artabgrenzung
Am ehesten kann der Ziegelrote Risspilz mit dem ähnlich aussehenden Mairitterling (Calocybe gambosa) verwechselt werden, weil sich auch die Erscheinungszeiten überschneiden. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ist der stark mehlige Geruch des Mairitterlings.
Literatur
- René Flammer, Egon Horak: Giftpilze – Pilzgifte. Pilzvergiftungen. Ein Nachschlagewerk für Ärzte, Apotheker, Biologen, Mykologen, Pilzexperten und Pilzsammler. Schwabe, Basel. 2003. ISBN 3-796-52008-1.
- Roth, Frank, Kormann: Giftpilze, Pilzgifte - Schimmelpilze, Mykotoxine. Nikol, Hamburg, 1990. ISBN 3-933-20342-2