Zoo Osnabrück
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Zoo Osnabrück | |||
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Besonderheiten | Unterirdischer Zoo, Takamanda, Kajanaland, Affentempel | ||
Ort | Klaus-Strick-Weg 12, 49082 Osnabrück | ||
Fläche | 23,5 Hektar | ||
Eröffnung | 1936 | ||
Tierarten | 297 Tierarten[1] | ||
Individuen | 2908 Tiere (Stand 2012) | ||
Besucherzahlen | über 1.030.000 (2011) | ||
Organisation | |||
Leitung | Michael Böer (Zoologischer Direktor), Andreas Busemann (Kaufmännischer Geschäftsführer) | ||
Trägerschaft | Zoo Osnabrück gGmbH | ||
Förderorganisationen | Zoogesellschaft Osnabrück e.V. | ||
Eingangsgebäude des Osnabrücker Zoos | |||
http://www.zoo-osnabrueck.de/ | |||
Lage | |||
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Koordinaten: 52° 15′ 0″ N, 8° 4′ 13″ O
Der Zoo Osnabrück liegt im Süden Osnabrücks an den Hängen des Schölerbergs. Er wurde 1935 als „Heimattiergarten“ gegründet und im Sommer 1936 eröffnet.
Auf 23,5 Hektar Fläche [2] sind fast 3000 Tiere aus etwa 300 Tierarten zu sehen.[3] Von Tapiren bis hin zu Sandkatzen und Präriehunden leben im Zoo Osnabrück sehr unterschiedliche und viele außergewöhnliche Tiere.
Der Zoo hat einen Schwerpunkt auf Afrika gelegt: In drei Afrika-Anlagen (Tal der grauen Riesen, Samburu, Takamanda) leben tierische Vertreter dieses Kontinents. Neben den Afrika-Anlagen gibt es im Zoo noch ein Aquarium, das Südamerikahaus und den Unterirdischen Zoo. Das Zooareal ist in einen Buchenwald eingebettet.
Eine besondere Attraktion ist der Unterirdische Zoo. Hier sind Nacktmulle, Präriehunde und viele andere Erdbewohner zu beobachten. Neben dem Unterirdischen Zoo gibt es unter Anderem einen Wolfswald, ein Südamerika-Areal und seit Juni 2010 eine afrikanische Savannenlandschaft namens Takamanda.
Im Jahr 2010 wurden 865.000 Besucher gezählt, 2011 kamen 1.030.000 Besucher in den Osnabrücker Zoo.
In einer Kundenbefragung der Service Value GmbH aus dem Jahr 2012, in der die Besucher aus 20 deutschen Zoos zum erlebten Service befragt wurden, belegte der Zoo Osnabrück den 1. Rang[4].
Geschichte
Der Osnabrücker Zoo wurde im Juli 1935 als Heimattiergarten gegründet und am 26. Juli 1936 eröffnet. Zoofreunde hatten sich in der „Gemeinschaft der Freunde des Heimattiergartens“ zusammengeschlossen. Der Plan, in Osnabrück einen Tiergarten zu gründen, wurde mithilfe von Spenden in die Tat umgesetzt. Die ersten Tiere waren ein Dachs, ein Fuchs und ein Bär. Eine Voliere, ein Eulenturm, ein Hirsch- und Rehgatter sowie ein Aquarium folgten wenig später. Schon 1938 trafen die ersten Bären im noch kleinen zoologischen Garten ein[5].
Im April 1945 war als Folge des Zweiten Weltkriegs der Tierbestand im Heimattiergarten sehr gering, der Zoo war stark zerstört und verschuldet. Die Ambitionen waren dennoch groß nach dem Krieg, so wurde der „Heimtiergarten“ 1947 in „Tiergarten“ umbenannt und die ersten Affen zogen ein. In den Jahren 1959 und 1960 entstanden dann ein Warmhaus, eine Pinguinanlage und das erste Elefantenhaus. Am 17. April 1961 zog die erste indische Elefantenkuh Toni, gekauft vom Zirkus William Althoff ein. Eine Woche später kam die Kuh Targa hinzu. Weitere Erweiterungen folgten 1968 mit der Antilopenanlage, 1973 wurde die Seelöwenanlage erbaut und 1975 wurde das Südamerikaareal, gefördert von der Wilhelm-Karmann-Stiftung, eröffnet. Am Ende des Jahrzehnts wurde ein weiteres Mehrzweckwarmhaus erbaut, das kurz nach der Eröffnung aufgrund angeknabberter elektrischer Leitungen niederbrannte[6]. Jahre vorher, im Jahr 1970, wurde der Tiergarten Osnabrück in den Zoo Osnabrück umbenannt.
Ab 1980 fanden etliche Neu-, Um- und Erweiterungsbauten statt:
- 1986 wurde der neue Eingang mit der Verwaltung und mit dem angegliederten naturkundlichen Museum am Schölerberg eröffnet.
- 1988 und 1989 entstanden eine Tropenhalle, das Aquarium, eine neu Pinguinanlage und eine erweiterte Außenlage der Menschenaffen.
- Dem 1991 fertiggestellten Tigergehege folgte 1996 eine neue Schimpansenanlage.
- Der neue Elefantenpark wurde 1998 fertiggestellt.
- 2004 fand die Eröffnung der Samburu-Landschaft statt. Hier leben Giraffen zusammen mit Zebras, Straußen und anderen afrikanischen Tieren. Im selben Jahr entstand auch der Wolfswald.
- 2007 wurden das Elefanten- und das Nashorngehege zu einer Landschaft, dem Tal der grauen Riesen, zusammengefasst.
- Im März 2009 wurde der Osnabrücker Zoo um einen in dieser Form einmaligen unterirdischen Zoo erweitert.
- Im Juni 2010 eröffnete das 5,5 Hektar große Afrika-Areal Takamanda. Die Kosten für dieses Projekt betrugen zehn Millionen Euro.
- Im Juli 2011 wurde die neue Taigalandschaft Kajanaland eröffnet[7]. Die Investitionskosten betrugen 2,9 Millionen Euro.
Zum 75. Zoojubiläum eröffnete der Ministerpräsident von Niedersachsen, David McAllister, gemeinsam mit Oberbürgermeister Boris Pistorius und Zoo-Präsident Reinhard Coppenrath im Sommer 2011 die Ausstellung der United Buddy Bears –The Minis; eine „Aktion für Frieden und Toleranz“, die Spenden von 120.000,- Euro generierte, die dem Zoo sowie Kindereinrichtungen zugutekommt[8].
Im Mai 2012 wurde eine neue Anlage für asiatische Schweinsaffen eröffnet. Im Zentrum des Zoos entstand eine Tempelanlage nach dem Vorbild von Angkor Wat. Eine Erweiterung der Anlage um ein neues Tigergehege ist in Planung.
Die Eröffnung der interaktiven Klimaausstellung "Klimatopia" mit den Klimabotschaftern und Maskottchen Tips und Taps, den beiden Hybridbären des Zoos, soll am 11. April 2013 stattfinden[9].
Außerdem ist der Bau einer Nordamerika-Landschaft geplant.
Bereiche
Der Zoo Osnabrück befindet sich auf einem hügeligen Waldgelände. Er gliedert sich in mehrere Themenlandschaften, in denen Tiere desselben Lebensraums zusammen leben. Zu den Publikumslieblingen gehörte unter anderem die 2006 verstorbene Suma, ein weiblicher Orang-Utan. Ein weiterer Publikumsliebling ist der malende Orang-Utan „Buschi“. Die Einnahmen aus den verkauften Werken fließen in das Tapir-Schutzprojekt „Tajya-Saruta“, das der Zoo Osnabrück seit 2003 unterstützt. Weitere Tierarten sind Löwen, Braunbären, Seelöwen und Menschenaffen.
Tal der grauen Riesen
Im Tal der grauen Riesen leben neben Nashörner und Elefanten auch selten gezeigte Tiere wie zum Beispiel die Sandkatze, Kleine Kudu und der Kurzohrrüsselspringer.
Tetra Aquarium und Terrarium
Mit Hilfe der Tetra GmbH wurde ein Aquarienhaus errichtet, in dem verschiedenste Wassertiere untergebracht werden können. Im Aquarium gibt es einen Süßwasser- und einen Meerwasserbereich. Außerdem gibt es mehrere Terrari mit Schlangen, Vogelspinnen, Riesenschildkröten und Brillenkaimanen. Als Besonderheit kann man hier Blattschneiderameisen dabei zusehen, wie sie zerteilte Pflanzenblätter von ihrer Futterstelle durch durchsichtige Röhren in ihren Bau transportieren. Im Terrarium herrscht ein feucht-warmes Regenwaldklima mit 70 % Luftfeuchte und etwa 30 °C Temperatur. Dreimal täglich wird in der Kaimananlage ein künstliches Gewitter hergestellt.
Südamerika-Areal
Neben dem Außengehege für Tapire befindet sich hier ein Südamerikahaus mit Wasserschweinen, Faultieren, Boaschlangen, Krallenaffen und einer Tropenhalle, in der sich die Tiere (Vögel, Leguane, Schildkröten, Äffchen und Flughunde) frei bewegen können. In der Tropenhalle herrscht ein feucht-warmes Regenwaldklima mit 25 bis 27 °C und 75 bis 95 % Luftfeuchte.
Samburu
In Samburu sind auf etwa zwei Hektar Giraffen, Zebras, Strauße, Elenantilopen und Impalas beheimatet. Im Safari-Camp kann man speisen und gleichzeitig die Tiere beobachten. Die Anlage ist nach dem Samburu National Reserve, einem Nationalpark im Norden Kenias benannt.
Wolfswald
In einem separaten und mit einer Beobachtungstribüne versehenen Waldstück lebt ein Wolfsrudel.
Unterirdischer Zoo
In einem unterirdischen Stollen können die Zoobesucher Erdbewohner wie Nacktmulle, Präriehunde oder Feldhamster beobachten. Auf rund 500 m² haben die Besucher besondere Einblicke in die Tierbauten. Die Baukosten des unterirdischen Zoos betrugen rund 1,2 Millionen Euro.[10]
Takamanda
Die Afrika-Landschaft „Takamanda“ beherbergt Goldschakale, Große Kudus, Hausesel, Mantelpaviane, Pinselohrschweine, Rappenantilopen, Schimpansen, Servale, Tüpfelhyänen, Warzenschweine, die sehr seltenen und bedrohten Weißscheitelmangaben (eine Unterart der Rußmangaben) und Zebramangusten. Insgesamt leben 80 Tiere auf dem 5,5 Hektar großen Areal, das einer Savannenlandschaft nachempfunden und nach einem Nationalpark in Kamerun benannt ist. Außerdem gibt es in dieser Themenlandschaft ein Baumhausdorf „Makatanda“, mit Spielplatz und Streichelzoo.
Kajanaland
Kajanaland ist der nordischen Taigalandschaft nachempfunden. Hier leben Wisente, Luchse, Vielfraße, Waschbären, Nerze, Rentiere, Silberfüchse und Bären. Bei den Bären handelt es sich um versehentlich in Zoohaltung gezeugte Hybridbären (Eisbär/Braunbär). Die Gehege können teilweise über einen Baumhöhenpfad aus bis zu sechs Metern Höhe von oben eingesehen werden. Diese Besucherführung ist bisher einmalig in deutschen Zoos.
Literatur
- Zoo Osnabrück (Hrsg.): 75 Jahre Zoo Osnabrück – Das Geburtstagsmagazin 2011, Verlag Meinders & Elstermann, Belm 2011
Einzelnachweise
- ↑ Internetauftritt des Zoos, 24. Januar 2013
- ↑ http://www.nwzonline.de/Region/Artikel/2362742/Osnabr%FCck++Wulff+er%F6ffnet+Afrikalandschaft.html
- ↑ http://www.3-berge.de/1497.html
- ↑ Kundenbefragung der Service Value GmbH
- ↑ Zoo Osnabrück (Hrsg.): 75 Jahre Zoo Osnabrück - Das Geburtstagsmagazin 2011, Verlag Meinders & Elstermann, Belm 2011, S. 6 ff
- ↑ Zoo Osnabrück (Hrsg.): 75 Jahre Zoo Osnabrück - Das Geburtstagsmagazin 2011, Verlag Meinders & Elstermann, Belm 2011, S. 8 ff
- ↑ Zoo Osnabrück eröffnet nordische Tierlandschaft, in Neue OZ, 7. Juli 2011
- ↑ Neue Osnabrücker Zeitung, 18. August 2011
- ↑ Internetauftritt des Zoos, 8. Januar 2013
- ↑ Hier lassen sich Nacktmulle hautnah beobachten, in: Die Welt, 25. März 2009