Zwergmännchen


Der Rutenangler Cryptopsaras couesii, ein Tiefsee-Anglerfisch. Weibchen mit parasitischem Zwergmännchen

Als Zwergmännchen bezeichnet man in der Zoologie ein ausgewachsenes Männchen einer Art, das im Vergleich zu den weiblichen Exemplaren wesentlich kleiner ist. Dieser extreme Sexualdimorphismus ist vor allem bei Niederen Tieren und bei Fischen anzutreffen.

Zwergmännchen nutzen wegen ihrer geringen Größe oft andere Nahrungsressourcen als die Weibchen, so dass sich die Nahrungskonkurrenz zwischen den Geschlechtern verringert. In dünn besiedelten Lebensräumen (z. B. Tiefsee) lebt das Männchen oft am oder sogar im Körper des Weibchens und steht so bei der Eiablage ohne energieraubende Suche für die Befruchtung zur Verfügung.

Männchen benötigen zur Produktion der Spermien eine geringere Körpergröße als die Weibchen zur Produktion der nährstoffreichen Eizellen. Mitunter dient das Männchen dem Weibchen nach der Paarung auch als Nahrung, falls es sich nicht schnell genug entfernt.

Beispiele für das Auftreten von Zwergmännchen:

Bei dem Buntbarsch Lamprologus callipterus gibt es sowohl normal große Männchen als auch Zwergmännchen. Letztere können in die Nester ihrer größeren Konkurrenten eindringen und die dort abgelegten Eier besamen[1].

Einzelnachweise

  1. Schütz, D., G. Pachler, E. Ripmeester, O. Goffinet and M. Taborsky (2010): Reproductive investment of giants and dwarfs: specialized tactics in a cichlid fish with alternative male morphs. Funct. Ecol. 24(1):131-140.

Quellen