Megaladapis (Megaladapidae)



Megaladapis ist eine Primatengattung innerhalb der Familie Megaladapidae, deren 4 Mitglieder ab dem frühen Holozän lebten, das vor ungefähr vor 12.000 Jahren begann und bis vor heute andauerte. Viele Überreste wurden in Madagaskar gefunden.

Megaladapis ist der Name einer ausgestorbenen Gattung der Überfamilie Lemuroidea. Megaladapis ist eine der größten und ungewöhnlichsten Lemurengattungen.

Von Megaladapis kennt man drei Arten, von denen die größte schätzungsweise ein Gewicht von 150 kg ereichte. Dieser Gigant ist in mehreren Zahn- und Schädelmerkmalen mit heute lebenen Wieselmakis (Lepilemuridae) vergleichbar, trotzdem ist die Gattung in einer eigenen Familie untergebracht.

Fundorte

Zähne

Wie Lepilemur hat Megaladapis lange, schmale Molare mit gut entwickelten Kämmen und keine oberen Schneidezähne, was auf eine folivore (Blätter fressende) Ernährung hinweist. Wie viele der größeren fossilen Lemuren weist Megaladapis eine verschmolzene Unterkiefersymphyse auf. Der Schädel war lang und flach, und hatte eine kleine Hirnschale und eine lange Schnauze.

Steckbrief
Die Welt zur Zeit von Megaladapis
Landmassenverteilung im System Holozän
Ernährung/Lebensraum
Basierend auf den Fossilien glaubt man, dass die Primatengattung Megaladapis Blätterfresser (folivore) waren. Ihr Leben verbrachen die Tiere vermutlich in den Bäumen (arboreal), wo sie auch ihre Nahrung fanden.
* Daten nach Godfrey et al., 2006
Geographie, Epoche
Lebte im:
System: Holozän
Verbreitung:
Ostafrika
Madagaskar
Physiologie
Gewicht: ?
Schwestertaxa

Anatomie

Megaladapis hatte im Verhältnis zu den Hinterbeinen relativ lange Vorderbeine, einen sehr langen Rumpf und lange, gebogene Finger- und Zehenglieder. Im Gegensatz zu den schlanken Gliedern von Palaeopropithecus sind die der Megaladapis extrem robust. Der Bewegungsapparat dieser Gattung deutet darauf hin, dass sie Kletterer waren und sich vertikal im Geäst festhielten, ähnlich wie die heute lebenden Koalas in Australien. Megaladapis klammerte sich wahrscheinlich an senkrechte Stämme, während er mit seiner Schnauze die Vegetation abweidete. Auf dem Boden bewegte sich Megaladapis vierbeinig zwischen den Bäumen fort.

Megaladapis edwardsi

Das subfossile Material stammt aus der Andrahomana Höhle bei Toliara, Madagaskar. Es wird auf das mittlere bis späte Holozän datiert.

In der Paleobiology Database gibts zu Megaladapis edwardsi folgenden Eintrag:
Sammlung Kommentar zum Fundort Epoche, Alter
Andrahomana Cave (historical collections)
Kommentar z. Stratigraphie Lithographie Museum
sediments are from "a large collapsed-cave feature in Pleistocene eolianite (calcareous sandstone)" (Godfrey et al. 2006), and the lower unit yielding extinct vertebrates is stratigraphically mixed and "mid-to-late Holocene" (Burney et al. 2008) "an upper unit, generally 10-20 cm thick, of brown humic silty sand" contains extant taxa and "a much thicker lower unit, of ca. 1 m to <3m thicknes, or coarser, lighter-colored sands" includes the extinct taxa BMNH,MNHN

Megaladapis grandidieri



Systematik


Literatur

K. M. Muldoon, B. E. Crowley, L. R. Godfrey, A. Rasoamiaramanana, A. Aronson, J. Jernvall, P. C. Wright, E. L. Simons 1992, Early Holocene fauna from a new subfossil site: A first assessment from Christmas River, south central Madagascar. Madagascar Conservation & Development. 7:1, p. 23 - 29
L. R. Godfrey, W. L. Jungers, D. A. Burney, N. Vasey, Ramilisonina, W. Wheeler, P. Lemelin, L. J. Shapiro, G. T. Schwartz, S. J. King, M. F. Ramarolahy, G. F. N. Randria 2006, New discoveries of skeletal elements of Hadropithecus stenognathus from Andrahomana Cave, southeastern Madagascar. Journal of Human Evolution. 51:4, p. 395 - 410, DOI: 10.1016/j.jhevol.2006.04.012
D. A. Burney, N. Vasey, L. R. Godfrey, Ramilisonina, W. L. Jungers, M. Ramarolahy, L. Raharivony 2008, New findings at Andrahomana Cave, southeastern Madagascar. Journal of Cave and Karst Studies. 70:1, p. 13 - 24, DOI: 10.1016/j.jhevol.2006.04.012