Strepsirrhini



Strepsirrhini ist eine Unterordnung der Primaten mit 472 Familien, Gattungen und Arten.

Die Strepsirrhini (Feuchtnasenaffen) sind eine Unterordnung der Primaten und bestehen heute aus sieben Familien, die man in drei Gruppen aufteilt.

Die erste Gruppe sind die Lemuriformes, sie besteht aus vier Familien, die man in der Regel einfach als Lemuren bezeichnet. Die anderen drei Familien sind vertreten durch die Galagos, Loris und Pottos sowie dem Fingertier (Ayé-Aye).

Die frühesten Feuchtnasenaffen (Streprirrhini)

Als mögliche Vorfahren der Feuchtnasenaffen (Strepsirrhini) wurden von Forschern bereits mehrere Gattungen oder Arten der Adapiformes aus der Alten Welt genannt. Doch trotz der reichlichen Fossilfunde von eozänen Primaten auf den nördlichen Kontinenten gibt es keine Exemplare, die eindeutig den Übergang zu den echten Lemuren und Loris belegen könnten.

Molekulare Untersuchungen deuten darauf hin, dass sich die Linie der Feuchtnasenaffen (Strepsirrhini) schon vor jener Zeit abspaltete, aus der die ältesten bekannten Euprimaten stammen. Bis vor kurzem gab es keine Fossilien aus den Epochen vor dem Miozän, doch jüngste Entdeckungen datieren nun den zeitlichen Bereich von Lemuren und Loris zurück bis in das frühe Tertiär.

Zähne von Plesiopithecus, einem frühen Feuchtnasenprimaten

Unterkiefer

Plesiopithecus aus dem Steinbruch L-41 in der Fayum-Senke, ist einer der unverwechselbarsten eozänen Feuchtnasenaffen. Schädel und Unterkiefer von Plesiopithecus sind mit dem heute lebender Plumploris (Nycticebus) vergleichbar. Im Unterkiefer sitzt ein vergrößerter, liegender Frontzahn, der entweder ein Schneide- oder ein Eckzahn sein könnte - in diesem Fall gäbe es keine Schneidezähne - sowie vier einfache Zähne zwischen dem vorderen Zahn und den Backenzähnen, die entweder vier Prämolaren repräsentieren, oder einen reduzierten Eckzahn und drei Prämolaren. Die unteren Molaren sind weitgehend mit denen der Lorisiformes (Loris, Pottos und Galagos) vergleichbar, aber sie ähneln auch denen der Höheren Primaten, und zwar in der Reduzierung des Parakonus.

Oberkiefer

Den oberen Molaren fehlt der Hypoconus, sie weisen jedoch wie bei allen Lorisiformes ein hervorstehendes posterolinguales Cingulum auf. Die Augenhöhlen sind groß, was auf eine nächtliche Lebensweise hindeutet. Auf der Grundlage von Schädelanatomie und Morphologie der Backenzähne wurde Plesiopithecus als Feuchtnasenaffe (Strepsirrhine) interpretiert, der Ähnlichkeiten mit Loris aufweist.

Plesiopithecus unterscheidet sich von Höheren Primaten (Anthropoidea) durch das Fehlen der postorbitalen Schließung und der nicht verschmolzenen Unterkiefersymphyse (Symphysis mandibularis). Plesiopithecus scheint einen frühen Zweig der Feuchtnasenaffen (Strepsirrhini) zu repräsentieren, jedoch nicht enger mit heute lebenden Feuchtnasenaffen verwandt zu sein.

Systematik


Literatur