Adapoidea



Adapoidea ist eine eine Überfamilie der Primaten, deren 83 Mitglieder ab dem frühen Paläogen (Paläozän) im Thanetium vor 59,2 Millionen Jahren lebten.

Adapoidea ist eine Überfamile von ausgestorbenen Primaten (innerhalb der Teilordnung Strepsirrhini). Sie waren hauptsächlich auf der Nordhalbkugel verbreitet, denn nur drei Arten sind aus dem Süden Afrikas bekannt.

Es ist unklar, ob die Adapoidea eine paraphyletische oder eine monophyletische Gruppe bilden. Im Allgemeinen rechnet man sie zu den Feuchtnasenaffen (Strepsirrhini), was sie zu den Vorfahren der Lemuren machen würde, aber nicht zu den Vorfahren der Trockennasenaffen, zu denen alle höheren Primaten gehören (Ross und Kay, 2004).

Taxonomisch sind die Adapoidea seit geraumer Zeit von den Adapiformes abgetrennt (Rose et al., 2009). Es gibt nur eine Familie innerhalb der Adapoidea: die lemuren-ähnliche Familie Notharctidae. Sie weist im Gegensatz zu einigen Mitgliedern der Familie Adapidae, wie etwa den Gattungen Adapis oder Leptadapis, mit ihren annähernd gleich langen Vorder- und Hinterbeinen, einige Sprungspezialisierungen auf.

Rund zwei Drittel der 30 bis 35 Gattungen und 80 bis 85 Arten der Adapiformes und Adapoidea gehören zur Familie Notharctidae. Obwohl, oder vielleicht weil die Evolution der Adapiformes so viel Interesse auf sich gezogen hat, gibt es noch erhebliche Meinungsverschiedenheiten über die richtige Zuordnung mehrerer Gattungen, vor allem derjenigen aus der Alten Welt (Godinot, 1998).

Franzen et al. (2009) stellen die neu beschriebene Gattung Darwinius in eine "Adapoidea-Gruppe früher Primaten, aus der Zeit vor der Trennung der Ordnungen Haplorhini und Strepsirrhini", so dass diesen Autoren zufolge die Adapoidea nicht wie bisher angenommen zur Linie der Feuchtnasenaffen gehören, aber als Verbindung zwischen Feuchtnasenaffen und Trockennasenaffen angesehen werden können. Andere Analysen der Art Darwinius massilae, z.B. von Erik Seiffert et al. (2009) lehnen diese "missing link"-Theorie jedoch ab.

Systematik


Literatur