Lemuriformes
Lemuriformes ist eine Infraordnung der Primaten mit 176 Familien, Gattungen und Arten. Sie lebten ab dem frühen Oligozän vor 33,9 Millionen Jahren.
Trotz ihrer Verschiedenheit repräsentieren die heute auf Madagaskar lebenden Feuchtnasenaffen (Strepsirrhini) nur einen Teil der bis in die jüngste Vergangenheit überlebenden Primaten auf dieser Insel.
Aus etwa 1000 Jahre alten fossilen Ablagerungen sind Gattungen und Arten bekannt, die um ein Vielfaches größer waren als die rezenten Arten. Es es gibt Berichte (aber keine Sichtungen) von gigantischen Lemuren, die bis vor dreihundert Jahren auf Madagaskar gelebt haben sollen [1]. Das Aussterben vieler Arten scheint mit dem ersten Auftauchen des Menschen auf Madagaskar zusammenzuhängen, denn ihre Knochen werden oft in Verbindung mit menschlichen Artefakten oder in Fundgebieten ausgegraben, in denen auch bereits Menschen lebten.
Mit der möglichen Ausnahme von Allocebus, gibt es keine bekannten ausgestorbenen Katzenmakis (Cheirogaleidae) auf Madagaskar, jedoch ist erst 2001 die Gattung Bugtilemur beschrieben worden, ein etwa 30 Millionen Jahre alter Primat aus Pakistan, den seine Erstbeschreiber in die Familie Cheirogaleidae stellen.
Subfossile Palaeopropithecidae
Die ausgestorbene Gattung Mesopropithecus ist mit drei Arten den heute lebenden Gattungen der Familie Indriidae am ähnlichsten. Mesopropithecus ähnelt im Gebiss und im Schädel den heutigen Sifakas (Propithecus), war aber größer, robuster, und hatte größere obere Schneidezähne. Wie die rezenten Arten der Familie Indriidae scheint sich auch Mesopropithecus hauptsächlich von Blättern ernährt zu haben. Es gibt zwar nur wenige Skelettreste dieser Gattung, aber die ähnliche Größe von Humerus und Femur legen nahe, dass Mesopropithecus wohl ein vierbeiniger Baumbewohner war [2].
Subfossile Archaeolemuridae
Während Palaeopropithecus und Archaeoindris die madagassischen Äquivalente der Orang-Utans oder der Faultiere zu sein scheinen, haben Archaeolemur und sein Verwandter Hadropithecus bemerkenswerte morphologische Ähnlichkeiten mit cercopithecoiden Affen wie Makaken und Paviane entwickelt. Trotz ihrer geringeren Größe im Vergleich zu anderen ausgestorbenen Indriiden, waren sie immer noch größer als alle heute auf Madagaskar lebenden Gattungen. Die Art Archaeolemur edwardsi erreichte ein geschätztes Gewicht zwischen 25 und 30 kg, die Art Archaeolemur majori war etwas kleiner.
In der Skelettanatomie weist Archaeolemur weitere Ähnlichkeiten mit Altweltaffen auf, und zwar in den Proportionen und der Konfiguration der einzelnen Gliedmaßen und Gelenkflächen [7][2]. Während viele Einzelheiten ihrer Glieder auf eine terrestrische Lebensweise hindeuten, sind die relativ kurzen Gliedmaßen gemessen an der Rumpflänge eher charakteristisch für einen baumlebenden Vierbeiner. Möglicherweise war Archaeolemur ein vierbeiniger Indriid, der sowohl die Bäume als auch den Boden als Lebensraum nutzte.
Subfossile Lemuridae
Pachylemur insignis ist ein ausgestorbener Lemur, der besonders im Gebiss den heute lebenden Varis (Varecia variegata) ähnelt, und sich daher wahrscheinlich von Früchten ernährte [9]. Pachylemur war robuster gebaut und seine Vorderbeine und Hinterbeine waren ähnlich lang [10]. Pachylemur war ein langsamer, baumlebender Vierbeiner, der nicht so gut springen konnte wie rezente Varis. Vom noch heute lebenden Katta (Lemur catta) gibt es ebenfalls subfossile Überreste, die auf das mittlere bis späte Holozän datiert werden.
Subfossile Megaladapidae
Siehe hier: Megaladapis