Acoelomorpha
Acoelomorpha | ||||||||||||
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Waminoa sp. auf einer Blasenkoralle | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Acoelomorpha | ||||||||||||
Ehlers, 1985 |
Die Acoelomorpha („A“ = nicht, kein; „coela“ = Coelom, Darm) sind ein Taxon sehr kleiner wurmartiger Tiere, die ursprünglich zur Klasse der Strudelwürmer (Turbellaria) und damit zum Stamm der Plattwürmer (Plathelminthes) gezählt wurden und 2004 von Baguña & Riutort in den Rang eines Stammes erhoben wurden.
Untersuchungen der Ribosomalen DNA sowie von Anzahl und Typ der Hox-Gene kamen zu dem Ergebnis, dass die meisten Untertaxa der Plattwürmer innerhalb der Urmünder (Protostomia) zu den Lophotrochozoa gestellt werden müssen, während die Acoelomorpha das basalste Taxon der Bilateria sind. Zu ihnen gehören zwei Klassen, die Acoela und die Nemertodermatida.
Es sind sehr kleine Tiere, die keinen Verdauungstrakt haben. Äußerlich ähneln sie den Plattwürmern, leben im Meer, zwischen den Partikeln des Sediments, planktonisch oder auf der Oberfläche von Algen oder Korallen. Wie den Plattwürmern fehlt ihnen das Coelom. Während diese ihre Leibeshöhle und den Anus nach heutigem Wissen aber erst sekundär verloren haben, ihre Vorfahren ähnelten im Grundbauplan den Lophotrochozoa, ist dies bei den Acoelomorpha der ursprüngliche Zustand.
Manche Acoelomorpha z.B. die Gattung Waminoa leben mit Zooxanthellen in Symbiose und ernähren sich unter anderem von deren Photosyntheseprodukten. Convoluta lebt in Symbiose mit der einzelligen Grünalge Tetraselmis convolutae.
Literatur
- Richard Dawkins: Geschichten vom Ursprung des Lebens: Eine Zeitreise auf Darwins Spuren. Ullstein, 2008, ISBN 3-550-08748-9, S. 645–650.
- J. Baguñà, M. Riutort: Molecular phylogeny of the Platyhelminthes. In: Can. J. Zool. 82, 2004, S. 168-193.
- Seth Tyler: The Platyhelminthes The nature of a controversial phylum.