Albrecht Wilhelm Roth


Albrecht Wilhelm Roth (* 6. Januar 1757 in Dötlingen; † 16. Oktober 1834 in Vegesack) war ein deutscher Arzt und Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Roth“.

Biografie

Roth war der ältestes Sohn von elf Kindern des Pastors Gottfried Roth. Nach seiner Schulzeit am Gymnasium zu Oldenburg studierte er Medizin an der Universität Halle. Nach seiner Promotion zum Doktor der Medizin in Erlangen ließ Roth sich mit 21 Jahren als Arzt in seinem Heimatort Dötlingen nieder, siedelte aber bereits 1779 nach Vegesack über, wo er in dem damals etwa 1000 Einwohner zählenden Flecken und dessen Umgebung als einziger Arzt ein sehr weites Betätigungsfeld fand. 1781 wurde er zum Landphysikus ernannt.

Kaum ließ er sich in Vegesack nieder, begann er auch schon mit einer regen wissenschaftlichen Publikationstätigkeit. Unter anderem veröffentlichte er 1788 Tentamen florae germanicae, eine Systematik der deutschen Gewächse. Mit Recht konnte der Bremer Arzt und Naturforscher Wilhelm Olbers Focke in einem Artikel über Roth schreiben: „Während des ersten Jahrzehnts des 19. Jahrhunderts gehörte Roth zu den angesehensten deutschen Pflanzenkennern […]“ Das hohe Ansehen Roths sowie die eigene Kenntnis von dessen Schriften veranlasste Goethe, Roth für den Botanischen Lehrstuhl an der Universität Jena vorzuschlagen. 1802 fand seine Forschungsreise an die Nord- und die Ostsee statt zur Erkundung von Meeresalgen.

1787 erwarb Roth am Hochufer der Weser ein Gelände zur Anlage eines Gartens. Mit viel Mühe und Beharrlichkeit hat Roth daraus einen Garten gemacht, der heute als öffentlicher Stadtgarten dient. 1808 wurde er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.[1]

Ehrungen

Der Linnaeus-Obelisk im Park Höpkensruh in Bremen-Oberneuland. Um 1800 zum Gedenken an Roth, Carl von Linné, Albrecht von Haller und Nikolaus Joseph von Jacquin errichtet.

Die Pflanzengattung Rothia aus der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) ist nach ihm benannt.

Werke

Hier eine Auswahl seiner zahlreichen Schriften:

  • Beyträge zur Botanik. 1782–1783.
  • Tentamen florae germanicae. 1788–1800.
  • Catalecta botanica … 1797–1806.
  • Novae plantarum species praesertim Indiae orientalis. 1821.
  • Enumeratio plantarum phaenogamarum in Germania sponte nascentium. 1827.
  • Manuale botanicum. 1830.

Einzelnachweise

Literatur

  • Wilhelm Olbers Focke: Roth, Albrecht Wilhelm. In: Brem. Biographie des 19. Jahrhunderts. 1912.
  • Wilhelm Olbers Focke: Roth, Albrecht Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 29, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 305.

Weblinks

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