Ammoniumpikrat


Strukturformel
Struktur des Ammoniumions Struktur des Pikratanions
Allgemeines
Name Ammoniumpikrat
Andere Namen
  • Ammonium-2,4,6-trinitrophenolat (systematischer Name)
  • Ammoniumkarbazoat
  • Ammoniumpikronnitrat
  • Explosive D
Summenformel C6H6N4O7
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 131-74-8
PubChem 8577
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Eigenschaften
Molare Masse 246,14 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,72 g·cm−3 [1]

Schmelzpunkt

Zersetzung: 265 °C [1]

Löslichkeit

in Wasser 11 g·l−1 (20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 201​‐​331​‐​311​‐​301
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Ammoniumpikrat ist das Ammoniumsalz der Pikrinsäure. Es wurde unter anderem im Zweiten Weltkrieg als militärischer Sprengstoff für Sprengladungen benutzt. Ein Trivialname ist „Explosive-D“.

Herstellung

Man gewinnt Ammoniumpikrat durch Sättigen einer wässrigen Lösung der Pikrinsäure mit Ammoniak.[3] Das Produkt ist rot, bei Lagerung unter Anwesenheit von Wasserdampf geht Ammoniumpikrat in die stabilere gelbe Form über.[3]

Eigenschaften

  • Bildungsenthalpie: 389 kJ/mol (1581 kJ/kg)
  • Bildungsenergie: −1495 kJ/kg
  • Sauerstoffbilanz: −52,0 %[3]
  • Stickstoffgehalt: 22,77 %[3]
  • Normalgasvolumen: 999 l/kg[3]
  • Explosionswärme: 2954 kJ/kg
  • Detonationsgeschwindigkeit: 7150 m/s[3]
  • Verpuffungspunkt: 320 °C[3]
  • Bleiblockausbauchung: 280 cm3/10 g[3]
  • Schlagempfindlichkeit: bis 20 Nm keine Reaktion[3]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Eintrag zu Ammoniumpikrat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. 2,0 2,1 Nicht explizit in EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Salze der Pikrinsäure“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 11. August 2011 (JavaScript erforderlich)
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 3,8 Köhler, J.; Meyer, R.; Homburg, A.: Explosivstoffe, zehnte, vollständig überarbeitete Auflage,, Wiley-VCH, Weinheim 2008, ISBN 978-3-527-32009-7.

Literatur

  • Rudolf Meyer - Lexikon der Explosivstoffe, Eintrag „Ammoniumpikrat“, S. 14.

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