Berg-Leinblatt
Berg-Leinblatt | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Thesium bavarum | ||||||||||||
Schrank 1786 |
Das Berg-Leinblatt (Thesium bavarum) auch Bayrisches Vermeinkraut oder Bayrisches Leinblatt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Leinblätter (Thesium).
Beschreibung
Das Berg-Leinblatt ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 30 und 80 Zentimetern erreicht. Der kantige Stängel ist aufrecht. Er ist verzweigt und häufig reich beblättert. Die Art bildet keine Stolonen aus, verfügt aber über Wurzelsprossen. Die Laubblätter sind von blaugrüner Farbe und lanzettförmig. Sie sind drei- bis fünfnervig und zwischen 2 und 4 cm lang und 3 bis 7 mm breit. Sie sind ganzrandig kahl. Von Ende Juni bis Juli bilden die Pflanzen Trugdolden aus, die sich zu endständigen Rispe vereinen. Unter den einzelnen Blüten stehen ein größeres und zwei kleinere Tragblätter. Die Blüten sind unscheinbar und innen von weißer Farbe, mit fünf gekerbten Blütenzipfeln. (Selten sind nur vier Blütenzipfel ausgebildet, jedoch nie an allen Blüten eines Blütenstandes. Überwiegen die vierzipfeligen Blüten an einer Pflanze, handelt es sich nicht um Berg-Leinblatt.) Sie stehen rekauleszent, so scheint die Knospe auf die Blattfläche oder den Blattstiel hinaus verschoben zu sein. Nach der Blüte reifen etwa 4 mm lange Früchte aus. Diese sind kugelig bis eiförmig und gestielt. Zur Fruchtzeit ist die fünfspaltige Blütenhülle durch die tief gespaltenen Zipfel eingerollt und deutlich kürzer als die Frucht.
Verbreitung
Die Berg-Leinblatt ist in den Alpen, in Mittel- und Südosteuropa, sowie in Italien zuhause. Außerhalb Europas gibt es nur zwei Stellen in Kleinasien. Die Art bevorzugt einen trockenen und kalkreichen, lockeren Lehm- oder Lössboden. Sie liebt Gegenden mir warmen Klima und viel Sonne. Gerne findet sie sich an trockenen Gebüschen, in lichten Trockenwäldern oder am Rand davon. In den warmen Alpen steigt die Art bis 1800 m NN. Berg-Leinblatt findet sich meist im Verband Geranion sanguineum, gerne in Gesellschaft mit Hirschwurz-Haarstrang (Peucedanum cervaria) und Blutrotem Storchenschnabel (Geranium sanguineum).
Ökologie
Das Berg-Leinblatt ist ein Halbschmarotzer, der seinen Wirtspflanzen Wasser und Nährsalze entzieht. Es scheint allerdings keine besondere Wirtsspezifität zu bestehen. Die obersten Blüten im Blütenstand sind häufig auffällig klein. Sie bleiben geschlossen und befruchten sich über Kleistogamie selbst. Die übrigen Blüten werden von Bienen bestäubt. Das gleiche Verhalten legt auch das nahverwandte Niedrige Leinblatt (Thesium dollineri) zu Tage. Die ökologischen Zeigerwerte nach Ellenberg sind:[1]
- L7 - T6 - K4 - F3 - R8 - N2 - S0 - Ghp
Die Chromosomenzahl der Art ist 12.[2]
Einzelnachweise
Literatur
- Oskar Sebald, Siegmund Seybold & Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, Band 4: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Rosiidae) Haloragaceae bis Apiaceae. Seite 72, Ulmer, Stuttgart 1992. ISBN 3-8001-3315-6
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas, Band 3, Nachtkerzengewächse bis Rötegewächse. Seite 142, Franckh-Kosmos, Stuttgart 1995. ISBN 3-440-06193-0