Berg-Strelitzie



Berg-Strelitzie
Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Ingwerartige (Zingiberales)
Familie: Strelitziengewächse (Strelitziaceae)
Gattung: Strelitzien (Strelitzia)
Art: Berg-Strelitzie
Wissenschaftlicher Name
Strelitzia caudata
R.A.Dyer

Die Berg-Strelitzie (Strelitzia caudata) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Strelitzien (Strelitzia) in der Familie der Strelitziengewächse (Strelitziaceae). Sie ist im südlichen Afrika beheimatet.

Beschreibung

Erscheinungsbild und Laubblätter

Strelitzia caudata wächst baumförmig als immergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 6 Meter erreicht. Sie bildet mit ihren verzweigten Rhizomen dichte, horstartige Bestände. Der unverzweigte, etwas verholzende Stamm besitzt Markierungen durch die Blattnarben. Die zweizeilig am Stamm verteilten, an alten Pflanzen nur im oberen Bereich eine Art Fächer bildenden Laubblätter sind deutlich in langen Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Ihre einfachen, glattrandigen, länglichen, etwa ledrigen, glänzend grünen bis gräulichen Blattspreiten besitzen eine Länge von bis zu 2 Meter und eine Breite von bis zu 60 Zentimeter. Die Blattspreiten zerreißen im Laufe der Zeit im Wind. Insgesamt wirken sie vegetativ wie Bananenpflanzen.

Blütenstände und Blüten

Strelitzia caudata kann das ganze Jahr über blühen. Es ist ein seitenständiger, aufrechter Blütenstandsschaft vorhanden. Es ist wie bei Strelitzia alba ein einfacher Blütenstand vorhanden (Unterschied zu Strelitzia nicolai bei der mehrere Teilblütenstände übereinander stehen). Ein waagrecht oder etwas nach oben stehendes, auffälliges, großes, dunkles, kahnförmiges Hochblatt (die sogenannten Spatha) enthält einige Blüten.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und dreizählig. Die jeweils drei Blütenhüllblätter sind in den beiden Kreisen in Form und Farbe sehr unterschiedlich. Von den drei weißen Blütenhüllblättern des äußeren Kreises (oft Sepalen = Kelchblätter genannt) ist das mittlere kleiner als die seitlichen und besitzt ein schlankes Anhängsel (darauf bezieht sich das Artepitheton caudata). Von den inneren drei immer blauen (bei Strelitzia nicolai sind sie meist blau, sehr selten weiß, bei Strelitzia alba immer weiß) Blütenhüllblättern (oft Pepalen = Kronblätter genannt) überdeckt das obere den Eingang zur „Nektarkammer“; die beiden großen seitlichen sind pfeilartig verwachsen und umhüllen den Griffel und die fünf fertilen Staubblätter. Die Bestäubung erfolgt durch Vögel.

Früchte und Samen

Es werden holzige, dreifächerige Kapselfrüchte gebildet, die sich von ihrer Spitze aus öffnet. Die schwarzen, kugeligen Samen weisen einen leuchtend orangefarbenen, wolligen Arillus auf. Früchte können das ganze Jahr über vorhanden sein.

Vorkommen

Strelitzia caudata kommt im südlichen Afrika natürlich von Limpopo, Mpumalanga und Swasiland bis zum östlichen Hochland von Simbabwe vor. Sie gedeiht in kühlen, feuchten Bergwäldern und an felsigen Standorten, die reich an Laubstreu sind. Beispielsweise wächst sie in Wäldern auf der Südseite des Soutpansberg in Limpopo.

Systematik

Strelitzia caudata wurde 1946 durch Robert Allen Dyer in Flowering Plants of Africa, Volume 25, Tafel 997 erstbeschrieben. Das Artepitheton caudata bedeutet geschwänzt, dies bezieht sich auf ein Anhängsel eines Kelchblattes, das nur bei dieser Art vorkommt. Bei Moore & Hyypio 1970, Arnold & De Wet 1993 und Germishuizen 2003 wurde die Nomenklatur innerhalb der Gattung Strelitzia diskutiert [1] [2] [3] und es wurden für diesen Artnamen keine Synonyme aufgeführt.

Quellen

  • Braam Van Wyk & Piet Van Wyk Field Guide to Trees of Southern Africa (Field Guides), Struik Publishers, 1997. ISBN 978-1868259229 (Strelitzia caudata auf S. 56)

Einzelnachweise

  1. Harold E. Moore, Jr. & Peter A. Hyypio: Some comments on Strelitzia (Strelitziaceae), in Baileya, 17, 1970, S. 65-75.
  2. T. H. Arnold & B. C. De Wet (Herausgeber): Plants of southern Africa: names and distribution., in Mem. Bot. Surv. S. Africa, No. 62, 1993.
  3. G. Germishuizen & N. L. Meyer (Herausgeber): Plants of southern Africa: an annotated checklist, In: Strelitzia, 14, 2003.