Berglemming
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Berglemming | ||||||||||||
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Berglemming (Lemmus lemmus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lemmus lemmus | ||||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Der Berglemming (Lemmus lemmus) ist eine Art der Echten Lemminge (Lemmus), die in subarktischen und arktischen Gebieten Skandinaviens und der Kolahalbinsel lebt.
Merkmale
Die Kopfrumpflänge beträgt 10 bis 13 cm, hinzu kommt ein nur 2 cm langer Schwanz. Das Gewicht reicht von 40 bis 110 Gramm. Berglemminge sind in verschiedenen Erdfarben gemustert. Sie machen Laute, die wie helles Quieken, Keckern oder Knurren klingen, wobei Jungtiere eine etwas hellere Stimme haben als Ausgewachsene.
Lebensweise
Berglemminge sind tags wie nachts aktiv. Sie halten keinen Winterschlaf. Im Sommer legen sie Baue an, die bis zu 30 cm tief reichen. Diese verbinden die Oberfläche mit einer Nestkammer, die einen Durchmesser von etwa 15 cm hat und mit Gräsern und Haaren ausgepolstert wird. Gelegentlich gibt es auch weitere Kammern, zum Beispiel für den Kotabsatz. Im Winter werden stattdessen Hohlräume unter dem Schnee (subnivaler Raum) oder aus Pflanzenteilen bestehende Kugelnester auf dem Schnee angelegt.
Hauptnahrung sind Moose, Heidel- und Preiselbeeren, sowie Baumrinden, aber auch Wurzeln und Triebe.
Fortpflanzung
Die Paarungszeit liegt im kurzen Sommer. Nach einer Tragzeit von etwa zwanzig Tagen wirft das Weibchen drei bis sieben Junge. Es kann zu mehreren Würfen pro Jahr kommen. Bereits im Alter von vierzehn Tagen sind manche Weibchen trächtig. Ein Paar wurde beobachtet, wie es in 167 Tagen acht Würfe hervorbrachte. Die Regel sind jedoch bis zu drei Würfe.
Massenwanderungen
Berglemminge erfahren starke Populationsschwankungen. Alle zwei bis fünf Jahre wird eine Bestandsgröße erreicht, die so groß ist, dass zahlreiche Lemminge ein Gebiet verlassen und sich auf die Suche nach neuen Lebensräumen begeben. Hierbei kann es dann zu Massenwanderungen kommen, bei denen Tausende Berglemminge gemeinsam unterwegs sind, Flüsse überqueren und bis zu 100 km zurücklegen. Solche Massenwanderungen sind jedoch extrem selten; sie scheinen in Lappland alle 30 bis 35 Jahre aufzutreten, weiter südlich dagegen gar nicht. Während der Wahrheitsgehalt von Berichten über Massenwanderungen häufig angezweifelt wurde, hielten Henttonen und Kaikusalo 1993 die Quellen, die über solche Vorgänge berichteten, für glaubwürdig. Da viele Lemminge auf diesen Wanderungen zu Tode kommen, entstand die Legende vom "Massenselbstmord", die aber jeder Grundlage entbehrt.
Bilder
Darstellung in Brehms Tierleben, 1927
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899
- H. Henttonen & A. Kaikusalo: Lemming movements. In: N.C. Stenseth & R.A. Ims: The biology of lemmings. Academic Press 1993 ISBN 0126660204
Weblinks
- Lemmus lemmus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: Amori, 1996. Abgerufen am 12. Mai 2006.