Blutblumen



Blutblumen

Die immergrüne Haemanthus albiflos mit breiten Laubblättern und Blütenstand.

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
Tribus: Haemantheae
Gattung: Blutblumen
Wissenschaftlicher Name
Haemanthus
L.
Illustration von Haemanthus amarylloides. Links: Im Winter mit zwei Laubblättern. Rechts: Im blattlosen Zustand mit Blütenstand.
Illustration von Haemanthus humilis. Links: Im Sommer mit zwei Laubblättern. Rechts: Im blattlosen Zustand mit Blütenstand.

Blutblumen (Haemanthus) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Sie umfasst nach heutiger Taxonomie etwa (11 bis) 22 Arten. Viele der Arten, die man früher zu dieser Gattung zählte, werden heute der Gattung Scadoxus zugerechnet. Der Name Haemanthus leitet sich von den altgriechischen Wörtern: αἷμα haima für „Blut“ und ἄνθος ánthos für „Blüte“ oder „Blume“ ab, und bezieht sich auf die blutroten Blütenstände (siehe Bilder in der Galerie unten) der als erstes im frühen 17. Jahrhundert beschriebenen Art Haemanthus coccineus. Sie sind vor allem in Südafrika beheimatet und sind ein Florenelement der Capensis.

Beschreibung

Blutblumen sind meist laubabwerfende oder seltener immergrüne, ausdauernde krautige Pflanzen, mit Zwiebeln als Überdauerungsorganen. Sie bilden auffällig dicke, lange, sprossbürtige Wurzeln. Im Winter grün sind: H. amarylloides, H. barkerae, H. canaliculatus, H. coccineus, H. crispus, H. dasyphyllus, H. pubescens, H. sanguineus und H. unifoliatus. Im Sommer grün sind: H. humilis, H. montanus. Immergrün sind H. albiflos, H. deformis, H. pauculifolius. Ausgewachsene Pflanzen bilden ein, zwei, vier oder selten sechs grundständige, aufrechte oder flach ausgebreitete Laubblätter, die ledrig oder etwas fleischig sind. Bei einigen Arten sind die Laubblätter behaart.

Aus den Zwiebeln sprießen die dicken, fleischigen Blütenstandsschäfte. Auffällig ist der doldige Blütenstand wegen der mindestens vier becherförmigen, oft intensiv gefärbten Hochblätter, die für die Anlockung von Bestäubern sehr wichtig sind. Dagegen sind die sechs Blütenhüllblätter etwas reduziert und relativ unscheinbar; sie sind schmal und rot bis rosa, selten weiß. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Außer bei H. carneus sind die Staubblätter lang. Drei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen, mit nur ein oder zwei Samenanlagen je Fruchtknotenkammer. Der gerade Griffel endet in einer winzigen Narbe. Der ganze Blütenstand wirkt als Blume, bestäubungsbiologische Einheit, zur Anlockung der Bestäuber. Die Blüten produzieren viel Nektar und Pollen.

Es werden Beeren gebildet, die viele Samen enthalten; das haben sie mit den Scadoxus gemeinsam und unterscheidet die beiden von den übrigen Gattungen des Tribus. Die eiförmigen bis kugeligen Beeren werden bei Reife weiß, orange, rosa bis rot und sie sind meist aromatisch. Die eiförmigen, fleischigen Samen sind rot, grün oder opalartig schimmernd.

Systematik

Die Gattung Haemanthus gehört in die Tribus Haemantheae innerhalb der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae).

In der Gattung gibt es etwa (11 bis) 22 Arten [1]:

  • Haemanthus albiflos Jacq.
  • Haemanthus amarylloides Jacq.
  • Haemanthus ×andromeda Laplace
  • Haemanthus avasimontanus Dinter
  • Haemanthus barkerae Snijman
  • Haemanthus canaliculatus Levyns
  • Haemanthus carneus Gawl.
  • Haemanthus coccineus L.
  • Haemanthus crispus Snijman
  • Haemanthus dasyphyllus Snijman
  • Haemanthus deformis Hook. f.
  • Haemanthus graniticus Snijman
  • Haemanthus humilis Jacq.
  • Haemanthus lanceifolius Jacq.
  • Haemanthus montanus Baker
  • Haemanthus namaquensis R.A.Dyer
  • Haemanthus nortieri Isaac
  • Haemanthus pauculifolius Snijman & Van Wyk
  • Haemanthus pubescens L. f.
  • Haemanthus pumilio Jacq.
  • Haemanthus sanguineus Jacq.
  • Haemanthus tristis Snijman
  • Haemanthus unifoliatus Snijman

Bilder

Haemanthus coccineus: Blütenstände, die als Blume wirken, blüht während die Pflanze keine Laubblätter besitzt:

Quellen

  • A. W. Meerow & J. R. Clayton: Generic relationships among the baccate-fruited Amaryllidaceae (tribe Haemantheae) inferred from plastid and nuclear non-coding DNA sequences. in Plant Syst. Evol. 244, 2004, S. 141–155: Online. doi:10.1007/s00606-003-0085-z
  • Dee Snijman: Haemanthus L., 2005: Online in plantzafrica.com

Einzelnachweise

Weblinks