Bodensee-Vergissmeinnicht
- Vergissmeinnicht
Bodensee-Vergissmeinnicht | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Bodensee-Vergissmeinnicht (Myosotis rehsteineri) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Myosotis rehsteineri | ||||||||||||
Wartmann |
Das Bodensee-Vergissmeinnicht (Myosotis rehsteineri, Syn.: Myosotis scorpioides subsp. caespitosa (DC.) Baum., Myosotis caespitosa var. grandiflora Gaud.), auch als Rehsteiners Vergissmeinnicht bezeichnet, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Vergissmeinnicht (Myosotis). Es ist ein mitteleuropäischer Endemit. Das Artepitheton ehrt den Schweizer Pfarrer und Naturforscher Johann Conrad Rehsteiner (1797–1858).
Beschreibung
Mit Hilfe von kurzen Ausläufern bildet das Bodensee-Vergissmeinnicht niedrige Rasen mit bis zu 30 Zentimetern Durchmesser. Es ist ein überwinternd grüner Hemikryptophyt. Der aufrechte Stängel erreicht Wuchshöhen zwischen zwei bis zehn Zentimetern. Er ist rund, kahl oder aufrecht gerichtet behaart. Die ebenfalls behaarten Laubblätter werden ein bis drei Zentimeter lang und sind lanzettförmig oder oval.
Der kurze, ein- bis zweiästige Blütenstand besteht aus fünf bis zehn Blüten. Der Durchmesser der Blüten beträgt vier bis zwölf Millimeter. Die Blütenkrone ist himmelblau. Die Blütezeit ist zwischen April und Mai.
Verbreitung und Lebensraum
Sein früheres Verbreitungsgebiet umfasste den Bodensee, den unteren Rheinverlauf bis Tössegg, den Luganersee, die Westseite des Genfersees, den Lago Maggiore, den Starnberger See, den Gnadensee, Liechtenstein und das Tessinufer. Heute kommt etwa 85 % des Bestandes am Bodensee im Kanton Thurgau, Schweiz, auf der österreichischen Seite des Bodensees westlich von Bregenz und am Gnadensee in Deutschland vor.
Das Bodensee-Vergissmeinnicht wächst ausschließlich auf nährstoffarmen, tonigen Sand- und Kiesböden entlang von Uferlinien. Es ist charakteristisch für die Strandrasenflora von überfluteten Kiesufern einiger Voralpenseen.
Artenschutz
Im Jahr 1994 zählte diese Art mit nur 2.500 Exemplaren zu den seltensten Pflanzen Mitteleuropas. 1998 wurden an zwölf Fundstellen neue Vorkommen entdeckt, so dass der Bestand heute etwa bei 25.000 Exemplaren liegt.
In der Roten Liste gefährdeter Pflanzenarten der IUCN wurde sie 1997 als weltweit „gefährdet“ (endangered) eingestuft.[1] 2010 erfolgte die Eintragung in die Rote Liste der IUCN.[2] Gefährdet ist das Bodensee-Vergissmeinnicht vor allem durch Regulierung der Seen, Algenteppiche, Uferdegradierung, Baumaßnahmen, zunehmenden Tourismus in den Naturschutzgebieten sowie die Konkurrenz mit anderen Pflanzenarten wie dem Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea), dem Schilfrohr (Phragmites australis), dem Weißen Straußgras (Agrostis stolonifera), der Schlank-Segge (Carex acuta) und der Steifen Segge (Carex elata).
Weblinks
- Mysotis rehsteineri. FloraWeb.de
- Natura 2000 - Bodensee-Vergissmeinnicht
- Merkblätter Artenschutz – Blütenpflanzen und Farne Bodensee-Vergissmeinnicht (PDF; 59 kB)
Einzelnachweise
- ↑ Kerry S. Walter (Royal Botanic Garden Edinburgh) and Harriet J. Gillett (World Conservation Monitoring Centre): 1997 IUCN Red List of Threatened Plants.IUCN - The World Conservation Union 1998:S. 84 Online
- ↑ Gygax, A., Bernhardt, K.G., Gargano, D. & Montagnani, C. 2010. Myosotis rehsteineri. In: IUCN 2011. IUCN Red List of Threatened Species. Version 2011.1. < www.iucnredlist.org>