Chamaechorie


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Hülsenfrüchte des Blasenstrauchs - die von Kohlendioxid aufgetriebenen Hülsenfrüchte werden vom Wind auch chamaechor ausgebreitet
Feld-Mannstreu, ein typischer „Steppenroller“, bei dem der oberirdische Anteil der Pflanze in seiner Gesamtheit rollend vom Wind vertrieben wird.

Die Chamaechorie ist eine Ausbreitungsstrategie, die von Pflanzen genutzt wird und stellt eine Unterform der Anemochorie, der Ausbreitung durch den Wind dar. Die Pflanzen nennt man Bodenläufer, Bodenroller, Steppenläufer oder Steppenroller.

Chamaechore Ausbreitung liegt immer dann vor, wenn Früchte, ganze Pflanzen oder Teile von ihnen losgelöst und rollend oder rutschend vom Wind auf der Bodenoberfläche entlang getrieben werden. Typisch ist diese Ausbreitungsform für Steppenpflanzen und ist besonders häufig bei Schmetterlingsblütengewächsen zu finden. Typische Bodenroller auch in Mitteleuropa vorkommender Pflanzen sind die Früchte des Kicher-Tragants und die blasig aufgetriebenen Früchte des Blasenstrauchs. Zu den bekanntesten chamaechor ausgebreiteten Pflanzen zählen die Echte Rose von Jericho (Anastatica hierochuntica) und das Ruthenische Salzkraut (Salsola tragus), sowie in der mitteleuropäischen Flora der Feld-Mannstreu (Eryngium campestre) sowie – sehr selten – der Tátorján-Meerkohl (Crambe tataria).

Literatur

  • Angelika Lüttig, Juliane Kasten: Hagebutte & Co. Blüten, Früchte und Ausbreitung europäischer Pflanzen. Fauna Verlag, Nottuln 2003, ISBN 3-935980-90-6.