Tierballisten
Tierballismus ist eine Form der Ausbreitungsmechanismen von Pflanzen. Sie wird von zahlreichen Pflanzen als Ausbreitungsmechanismus genutzt, wobei nur wenige Pflanzen ausschließlich auf diesen Ausbreitungsmechnismus zurückgreifen. Der Mechanismus ist nach der Balliste benannt, einem antiken Katapult.
Die steifen und sparrigen Stängel der Pflanzen, die oft zusätzliche Beborstung oder Dornen haben, verhängen sich an vorbeistreifenden Tieren. Beim Zurückschnellen der Stängel werden die Samen bzw. Früchte katapultartig fortgeschleudert (z. B. bei verschiedenen Kapselträgern, Lamiaceae oder Dipsacus). Es handelt sich beim Tierballismus um eine Form, die von manchen Autoren zur Zoochorie, der Tierausbreitung von Pflanzen, gezählt wird, meist aber zur Autochorie, der Ausbreitung durch eigene Mechanismen der Pflanzen.
Meist ohne tierische Mithilfe bei der Ballochorie, der Ausbreitung durch Schleudermechanismen, kommen die Saftdruckstreuer und die Austrocknungsstreuer aus.
Die Tierballisten unterscheiden sich von den Tierstreuern dadurch, dass bei den Tierstreuern die Samen nicht katapultartig weggeschleudert werden. Die Tierbewegungen sorgen bei den Tierstreuern lediglich dafür, dass Kapseln, Schoten oder Balgfrüchte so aus dem Gleichgewicht gebracht werden, dass sie, einer Streubüchse ähnlich, die Samen verteilen.
Neben den Tierballisten gibt es auch Regenballisten.