Brasidas foveolatus
Brasidas foveolatus | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Brasidas foveolatus, | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Brasidas foveolatus | ||||||||||||
(Redtenbacher, 1906) |
Brasidas foveolatus ist eine Gespenstschrecken-Art aus der Familie Heteropterygidae. Nach Brasidas samarensis ist sie der bekannteste Vertreter der Gattung Brasidas.
Merkmale
Im Habitus entspricht die Art typischen Vertretern der Obrimini (z. B. Trachyaretaon carmelae). Wie bei allen Brasidas-Arten ist auch bei Brasidas foveolatus ein Paar charakteristischer Löcher im Metasternum zu finden. Die Weibchen sind mit etwa 80 bis 95 Millimetern Länge deutlich größer und fülliger als die ca. 55 bis 65 Millimeter langen Männchen. Bei beiden Geschlechtern dominieren braune, seltener olivbraune Farbtöne. Die lebhafter gezeichneten und variableren Weibchen können insbesondere am seitlichen und hinteren Rand des Metanotums helle, meist grünliche Bereiche zeigen. Weiterhin setzen sich zahlreiche schwarzen Tuberkel auf dem Kopf und dem Thorax farblich deutlich von der braunen Grundfarbe ab. Oft ist auch ein annähernd weißer Bereich vorhanden, der sich von der Mitte des sechsten fast auf die gesamte Breite des siebten Hinterleibssegmentes ausbreitet. Auf dem achten Segment befindet sich fast immer ein schwarzes Fleckenpaar. Durch diese Farbkombination erinnert das Hinterleibsende zusammen mit dem Legestachel an einen Kopf, genauer einen Vogelkopf. Gelegentlich finden sich auch Weibchen die auf braunem Grund ein breites, weißes Längsband über den gesamten Körper tragen, welches dann ebenfalls durch die schwarzen Flecken auf dem achten Hinterleibssegment ergänzt wird. Adulte Männchen sind meist einfarbig braun und wie die Weibchen nur wenig bestachelt.[1]
Vorkommen, Lebensweise und Fortpflanzung
Brasidas foveolatus stammt von der philippinischen Inselgruppe Mindanao.[2]
Die vier bis fünf Millimeter langen und zwei bis drei Millimeter breiten Eier werden wie bei allen Obrimini mittels des am Ende des Hinterleibs (Abdomen) befindlichen Legestachel in den Boden abgelegt. Ihr Exochorion ist grau und wird bei höherer Luftfeuchtigkeit dunkler und bei Trockenheit wieder heller. Der dorsale Bereich ist bauchig vorgewölbt und der stets dunkelgrau gefärbte Deckel (Operculum) sitzt schräg zur ventralen Seite hin abfallend auf dem Ei, so das ein Opercularwinkel von etwa 10 Grad entsteht (Siehe auch Bau des Phasmideneies). Die Nymphen schlüpfen nach etwa vier Monaten aus den Eiern und benötigen dann noch einmal vier Monate um heranzuwachsen. [3]
Systematik
Nachdem Joseph Redtenbacher diese Art 1906 anhand eines ursprünglich im Muséum national d’histoire naturelle in Paris hinterlegten Männchens als Obrimus foveolatus beschrieben hatte, stellten sie James Abram Garfield Rehn und John W. H. Rehn in ihrer Arbeit von 1938/39 neben einer weiteren Art in die neu errichtete Gattung Brasidas. In dieser beschrieben sie nicht nur vier weitere neue Arten, sondern anhand eines einzelnen Männchens auch eine neue Unterart von Brasidas foveolatus. Dieses Männchen wurde als Holotypus im National Museum of Natural History in Washington, D.C. hinterlegt. Es unterscheidet sich von dem mittlerweile als vermisst geltenden Typusexemplar der Nominatform insbesondere durch die Strukturierung an Pro- und Mesonotums, z.B. in der Ausprägung von Dornen und Tuberkeln.
Die beiden Unterarten sind:[2][4]
- Brasidas foveolatus foveolatus (Redtenbacher, 1906)
- Brasidas foveolatus asper Rehn, J.A.G. & Rehn, J.W.H., 1939
Terraristik
Die ersten Vertreter dieser Art gelangten 2008 in die Terrarien der Liebhaber. Sie stammten von der Insel Mindanao und wurden dort in Nabunturan und am Lake Agko in der Nähe des Bergs Apo gesammelt. Die Art wird von der Phasmid Study Group unter der PSG-Nummer 301 geführt.
Brasidas foveolatus ist im Terrarium leicht mit Laub von Brombeeren, Wildrosen, Eichen, Efeu oder Johanniskraut zu ernähren. Gelegentlich sollten die Futterpflanzen mit Wasser besprüht werden. Um die Eiablage zu ermöglichen sollte der Boden des Terrariums einige Zentimeter hoch mit einem leicht feuchten Substrat aus Erde bedeckt sein.[1][5]
Bilder
Weblinks
Referenzen
- ↑ 1,0 1,1 Phasmidenseite von Frank H. Hennemann & Oskar V. Conle
- ↑ 2,0 2,1 Paul D. Brock: Phasmida Species File Online. Version 2.1/3.5. (abgerufen am 14. Juni 2010)
- ↑ Arthropodia-phasmes über Brasidas foveolatus inkl. Bilder (franz.)
- ↑ J.A.G. Rehn & J.W.H. Rehn: Proceedings of The Academy of Natural Sciences (Vol. 90, 1938), Philadelphia 1939, S.435 ff. (Dateiversion)
- ↑ Phasmid Study Group Culture List (engl.)