Büschelmücken
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Büschelmücken | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Chaoboridae | ||||||||||||
Edwards, 1912 |
Die Büschelmücken (Chaoboridae) sind eine Familie der Zweiflügler (Diptera) und gehören zu den Mücken (Nematocera).
Merkmale
Im Gegensatz zu den verwandten Stechmücken saugen die Büschelmücken kein Blut. Chaoborus crystallinus[1] ist beispielsweise eine europäische Art mit flach auf dem Rücken zusammengelegten Flügeln und buckeliger Gestalt. Die Flügel der Weibchen reichen bis an ihre Hinterleibsspitze, während das bei den Männchen nicht zutrifft. Die Fühler der Männchen sind stark gefiedert, daher gleichen sie im Habitus oberflächlich betrachtet leicht denen der Zuckmücken und werden gern verwechselt, jedoch haben Büschelmücken um die 10 Flügeladern, die den Rand erreichen, während es bei Zuckmücken weniger sind (6-8). Schaut man sich die Flügeladerung genauer an, gleicht sie eher der von Stechmücken, und es finden sich bei einem Vergleich Unterschiede zu den Zuckmücken:
Büschelmücken | Stechmücken | Zuckmücken |
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Stechrüssel |
Die erwachsenen Tiere halten sich in Wassernähe auf.
Larvalentwicklung
Die Larven der Büschelmücken sind als „Glasstäbchenlarven“ bekannt. Sie sind durchsichtig und stehen waagerecht im Wasser. Anders als etwa die Stechmücken (Culicidae) besitzen sie keine Atmungsorgane am Hinterleib, stattdessen atmen sie über ihre Körperoberfläche. In der Schwebe gehalten werden sie von Tracheenbläschen am siebten Hinterleibssegment. Durch eine Variation des Inhalts können die Tiere im Wasser steigen oder sinken. Außerdem bewegen sie sich durch ruckartige Bewegungen des gesamten Körpers.
Chaoborus-Larven leben räuberisch vom Zooplankton, vor allem von Daphnien. Der Beutefang wird offensichtlich durch Vibrationen der Beute angeregt, wenn diese an die empfindlichen Antennen der Larven gelangen. Mit den Antennen erfolgt auch der Beutefang selber und das Opfer wird mit diesen zwischen die Mandibeln geschoben.
Fossile Belege
Der wohl älteste fossile Beleg eine Büschelmücke stammt aus einer mitteljurassischen Lagerstätte in Sibirien[2]. Darüber hinaus ist die Familie aus verschiedenen kreidezeitlichen (Libanon-Bernstein, Unterkreide, ca. 130 Mio. Jahre und dem etwas jüngeren Sibirischen Bernstein) und tertiären (vornehmlich eozäner Baltischer Bernstein und miozäner Dominikanischer Bernstein) Bernsteinvorkommen bekannt.[3][4]
Literatur
- Michael Chinery: Pareys Buch der Insekten; Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart, 2004, ISBN 3-440-09969-5
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ siehe Fotogalerie auf diptera.info
- ↑ http://hbs.bishopmuseum.org/fossilcat/fosschaobor.html fossile Diptera
- ↑ George O. Poinar, Jr.: Life in Amber. 350 S., 147 Fig., 10 Tafeln, Stanford University Press, Stanford (Cal.) 1992. ISBN 0-8047-2001-0
- ↑ Wolfgang Weitschat und Wilfried Wichard: Atlas der Pflanzen und Tiere im Baltischen Bernstein, 256 S., zahlr. Abb., Pfeil-Verlag, München 1998. ISBN 3-931516-45-8