Chayote



Chayote

Früchte der Chayote

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Kürbisartige (Cucurbitales)
Familie: Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)
Gattung: Sechium
Art: Chayote
Wissenschaftlicher Name
Sechium edule
(Jacq.) Sw.
Aufgeschnittene Frucht der Chayote mit glatter, hellgrüner Schale und wenig Furchen; man kann den Kern erkennen.
Stachelige, dunkelgrüne Chayote mit Spross

Die Chayote (Sechium edule) ist eine rankende Pflanze der Subtropen und Tropen, deren essbare Früchte ebenfalls Chayote genannt und als Gemüse angebaut werden.

Sie stammt aus der Familie der Kürbisgewächse.

Beschreibung

Die raubehaarte, einhäusige, ausdauernde Kletterpflanze wächst an geeigneten Standorten sehr schnell und kann dort je nach Rankgrundlage mehrere Dutzend Quadratmeter bedecken. Rankt sie an einem Baum, kann die Chayote durchaus bis über fünf Meter hoch wachsen. Die Blätter können handgroß werden. Oft hängen Triebe mit trockenen Blättern an der Pflanze, deren Ranken keiner Rankmöglichkeit begegnet sind. Die Chayote bildet ein Rhizom, aus dem sie an Standorten mit Jahreszeiten im Frühjahr von neuem sprießt.

Die weißen bis gelben Blüten wachsen in den Blattachseln. Die in Trauben erscheinenden männlichen Blüten wachsen zusammen mit der allein stehenden weiblichen Blüte an derselben Pflanze. Die Pflanze ist insektenbestäubt.

Die Früchte hängen meist unterhalb des Blattwerks und werden ausgereift etwa faustgroß. Sie sind in Form, Größe und Farbe je nach Sorte unterschiedlich. Meist hat die Frucht eine lang gezogene und plattgedrückte Kugelform, manchmal an einer Seite etwas spitzer zulaufend. Sie ähnelt je nach Ausprägung in etwa einer Mango oder Birne. Die Schale ist meist grün, von blaßgrün bis tief dunkelgrün reichend. Manchmal hat sie auch eine gelbe Farbe. Dunkelgrüne Chayoten können weiche, kurze Stacheln haben. Die Frucht hat auch im frischen Zustand Furchen, die sie schrumpelig aussehen lassen. Das Innere der Frucht ist blaßgrün und schmeckt sehr dezent nach einer Mischung aus Kartoffel und Gurke. Manche Varietäten schmecken wie Kohlrabi und können roh gegessen oder auch wie Kohlrabi zubereitet werden. Der Kern, aus dem die Pflanze bei passender Luftfeuchtigkeit von selbst ohne Bodenunterlage sprießt, ist rund und platt und ebenfalls essbar. Er schmeckt wie die Frucht neutral, jedoch mit einer leicht nussigen Note. Anders als viele andere Pflanzen der Kürbisgewächse hat die Chayote nur einen Kern.

Die Pflanze ist nicht frostbeständig. Sie stellt keine hohen Anforderungen an den Boden. Eine gute Drainage ist für das Gedeihen jedoch förderlich.

Ursprung und Verbreitung

Die Chayote hat ihren Ursprung bei den Azteken und Maya Mesoamerikas. Heute wird die Chayote in vielen tropischen und subtropischen Ländern angebaut. Es gibt jedoch keine archäologischen Nachweise für die Chayote[1], aufgrund derer auf ihr Alter geschlossen werden könnte. Berichte von Conquistadoren lassen auf eine vorkolumbianische Verwendung schließen.

Anbau

Landwirtschaftlicher Anbau von Chayote auf einem Gestell, auf Réunion

Die Chayote wird vorwiegend als Gemüse angebaut. Dazu wird meist ein Gerüst erstellt, auf dem die Pflanze ranken kann. Das Gerüst ist so hoch, dass man sich zum Ernten darunter bewegen kann. Die Früchte werden dann von unterhalb des Blattwerks geerntet.

Die Chayote ist eine beliebte Pflanze in der Permakultur, da sie einen hohen Ertrag für wenig Aufwand liefert. So muss sie zum Pflanzen lediglich auf den Boden gelegt werden, die Früchte müssen nicht ausgegraben werden, alle Teile der Pflanze sind essbar und sie wächst ohne Pflege mehrere Jahre fruchtbringend. Außerdem dient sie als Schattenspender für halbschattenliebende Gemüsesorten, die unter ihrem Blätterdach angebaut werden können, wenn ein Gestell zum Ranken gebaut wird, das Abstände zwischen den einzelnen Pflanzen zulässt.[2] Eine Pflanze kann bis etwa 300 Früchte tragen. Kommerzielle Pflanzungen erreichen Hektarerträge von bis etwa 28 Tonnen pro Jahr.[3]

Inhaltsstoffe

Die Chayote enthält, wie die verwandte Gurke, überwiegend Wasser und sehr wenig Kalorien. Sie enthält viele Aminosäuren, Vitamin C und u.a. die Mineralstoffe Kalium, Kalzium und Eisen[4]. Die Frucht enthält etwa zwei Prozent Protein und sehr wenig Stärke, so dass das Protein-Stärke Verhältnis bei der Chayote im Vergleich zur ähnlich verwendeten Kartoffel erheblich höher ist.[2][5] Die Stängel enthalten viel Vitamin A[3]

Verwendung

In der Küche

Die Chayote ist eine der wenigen Pflanzen, von denen alle Teile gegessen werden. Sie wird meist gekocht. Dabei kann die Schale mitgekocht werden und wenn sie nicht zu zäh ist, auch mitgegessen werden. Chayote kann wegen des neutralen Geschmacks gut als Beilage verwendet werden. Der Kern wird manchmal separat als Delikatesse serviert. Die Frucht kann aber auch roh gegessen, gegrillt oder gebraten werden. Als Spezialität gilt auch die Wurzel der Chayote. Die jungen Blatttriebe sind ebenfalls essbar und können als Suppenbeigabe verwendet werden oder wie Spinat zubereitet werden. Aus der Chayote werden auch Süßigkeiten hergestellt, so etwa kandierte Chayote oder Chayotenkompott.

Die Chayote kann nicht über einen längeren Zeitraum gelagert werden, da sie sehr schnell auskeimt.

In der Medizin

Aus den Blättern wird in der traditionellen Pflanzenheilkunde ein Tee zur Linderung von Nierensteinen zubereitet.[6]

Im Handwerk

Aus den getrockneten Stängeln werden auf der französischen Insel Réunion Hüte hergestellt.

Handel

Chayote wird hauptsächlich und in großem Umfang auf lokalen Märkten in den Anbauländern gehandelt. Ein kleiner Teil der Produktion wird jedoch auch exportiert. Herkunftsländer für den europäischen Markt sind u.a. Brasilien und Costa Rica. Costa Rica exportiert etwa 10000 Tonnen jährlich in die USA[3]

Taxonomie

Die Chayote (Sechium edule (Jacq.) Sw.) wird in der Taxonomie eingeteilt in die wild vorkommende Sechium edule subsp. sylvestre und die kultivierte Sechium edule subsp. edule.

Etymologie und alternative Namen

Direkte Keimung aus der Frucht

Das Wort Chayote ist die spanische Bezeichnung der Frucht und stammt aus dem Nahuatl, heißt dort hitzayotli und bedeutet etwa: stacheliger Kürbis. Die Pflanze und ihre Frucht sind je nach Land oder sogar Region unter verschiedenen Namen bekannt:

  • Güisquil, Huisquil (Guatemala)
  • Christophine (Karibik)
  • Mirliton (Louisiana)
  • Talote
  • papa de aire / papa al aire (dt.: Luftkartoffel) u.a. in (Paraguay)
  • Chuchu / Chu Chu, Xuxu (Brasilien)
  • Chouchou (Réunion)
  • Pipinella
  • Tayota (Dominikanische Republik)
  • Chow Chow (Sri Lanka)
  • Su su, trai su (Vietnam)
  • Choko (Australien, Neuseeland)
  • Pataste (Honduras)

- Davadava (La Palma)

Einzelnachweise

  1. Chayote auf www.hort.purdue.edu (engl.)
  2. 2,0 2,1 www.prodiversitas.bioetica.org/chayote.htm (span.)
  3. 3,0 3,1 3,2 * Rafael Lira Saade, 1996. Chayote Sechium edule (Jacq.) Sw. Promoting the conservation and use of underutilized and neglected crops. 8. Institute of Plant Genetics and Crop Plant Research, Gatersleben/International Plant Genetic Resources Institute, Rom. ISBN 92-9043-298-5 online verfügbar als PDF: Saade 1996 (PDF, 831 KB, engl.)
  4. Chayote auf atlanta.de
  5. Synonyme und Inhaltsstoffe auf www.liberherbarum.com
  6. Propiedades alimentarias del chayote (Spanisch)

Weblinks

Commons: Sechium edule – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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