Cheilocostus
Cheilocostus | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cheilocostus | ||||||||||||
C.Specht |
Cheilocostus ist eine Pflanzengattung in der Familie der Costaceae innerhalb der Einkeimblättrige Pflanzen (Monokotyledonen). Zu dieser Gattung gehören vier Arten, die zuvor der Gattung Costus zugeordnet waren. Der botanische Gattungsname leitet sich aus dem griechischen Wort cheilo für Lippe, dies bezieht sich auf das große Labellum; und Costus für die Gattung aus der die Arten ausgegliedert wurden. Sie kommen nur in Südostasien, auf dem Indonesischen Archipel und auf Neuguinea vor.
Beschreibung
Habitus und Laubblätter
Alle Cheilocostus-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen und erreichen meist Wuchshöhen von über 1,5 Meter. Sie bilden Rhizome als Überdauerungsorgane. Sie sind wie alle Costaceae nicht aromatisch, wie es bei ihren Verwandten, den Ingwergewächsen (Zingiberaceae) der Fall ist. Sie sind nur saisonal-grün, ziehen sich also einen Teil des Jahres in die Rhizome zurück. Der Stängel ist im oberen Bereich, durch sekundäre Verzweigung, verzweigt und die Verzweigungen durchbrechen die Laubblätter. Der Stängel ist unbehaart.
Die wechselständig und spiralig angeordneten Laubblätter sind einfach und in einen kurzen Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattunterseite ist flaumig behaart.
Blütenstände und Blüten
Entweder entwickelt sich der langgestreckte, ährige Blütenstand direkt aus dem Rhizom an einem unbeblätterten Blütenstandsschaft oder endständig auf dem beblätterten Stängel. Die Blütenstände besitzen papierartige bis holzige, rote oder braune Hochblätter (Brakteen). Die röhrigen Deckblätter sind papierartig.
Die zwittrigen Blüten sind dreizählig und zygomorph. Die drei Kelchblätter sind meist an ihrer Basis röhrig verwachsen und meist länger als die Hochblätter. Die Hochblätter und die Kelchlappen besitzen (als typisches Merkmal der Gattung) eine scharfe, harte Spitze. Die drei Kronblätter sind höchstens an ihrer Basis verwachsen. Von den ursprünglich sechs Staubblättern in jeder Blüte ist nur eines fruchtbar (fertil),die anderen fünf sind zu Staminodien umgewandelt, die zu einem Labellum verwachsen sind. Das auffällige, offene Labellum ist größer als die Kronblätter und Hochblätter. Es ist weiß, gelb bis orangefarben oder bei Cheilocostus globosus rot gefärbt. Das einzige fertile Staubblatt besitzt einen kronblattartig verbreiterten Staubfaden, der die Blütenkronenöffnung abdeckt. Drei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen. Er enthält viele Samenanlagen, die in zwei Reihen je Fruchtknotenkammer stehen. Die Nektarien befinden sich ein bis zwei Mulden, die zu einer Drüse vereinigt sind und sich auf der Spitze des Fruchtknotens befinden. Die becherförmige Narbe besitzt kleine gerundete Anhängsel.
Die Blütenformel lautet: $ \downarrow \;K_{(3)}\;C_{(3)}\;A_{1}^{(5St)}\;G_{\overline {(3)}} $
Früchte und Samen
Sie bilden dreikantige, dreikammerige, holzige Kapselfrüchte, die sich mit Schlitzen öffnen und nicht ganz aufspringen und viele Samen enthalten. Die kantigen, schwarzen Samen besitzen meist einen kleinen, fleischigen Arillus (Samenmantel); alle Samen einer der drei Kammern hängen durch die Arillus zusammen auch wenn die Kapselfrucht schon geöffnet ist. Der gerade Embryo befindet sich in reichlich Endosperm.
Systematik
Die beiden asiatischen Gattungen Cheilocostus und Tapeinochilos sind nah verwandt.
Die Gattung Cheilocostus wurde 2006 von Chelsea D. Specht & Dennis Wm. Stevenson in A new phylogeny-based generic classification of Costaceae (Zingiberales)., in Taxon, Band 55, Nummer 1, 2006, S. 153-163 neu aufgestellt. Alle Arten wurden aus der Gattung Costus ausgegliedert. Es wurden alle asiatischen Arten, die bisher in Untergattung Costus subg. Costus eingeordnet waren in die neue Gattung Cheilocostus gestellt. Zur Gattung Cheilocostus gehören vier Arten. [1]:
- Cheilocostus globosus (Blume) C. Specht (Syn.: Costus globosus Blume)
- Cheilocostus lacerus (L.F.Gagnepain) C.Specht (Syn.: Costus lacerus L.F.Gagnepain)
- Cheilocostus sopuensis (P.J.M. & H.Maas) C.Specht (Syn.: Costus sopuensis P.J.M. & H.Maas)
- Cheilocostus speciosus (J.Koenig) C.Specht (Syn.: Costus speciosus (J.Koenig) Sm., Banksea speciosa J.Koenig, Costus lamingtonii F.M.Bailey, Costus formosanus Nakai, Costus speciosus var. formosanus (Nakai) S.S.Ying)
Cheilocostus globosus stellt bei Paulus Johannes Maria Maas 1979 einen Komplex aus folgenden Arten dar: Costus acanthocephalus K.Schum. (Sumatra), Costus chrysocephalus K.Schum. (Neuguinea), Costus clemensae Ridley (Philippinen), Costus dhanivatii K.Larsen (Thailand), Costus globosus Blume (Java), Costus kingii Baker (Syn.: Costus globosus var. kingii (Baker) Holtt.) (Indonesischer Archipel), Costus microcephalus K.Schum. (Borneo), Costus oligophyllus K.Schum. (Malaysia), Costus ridleyi K.Schum. (Syn.: Costus globosus var. ridleyi (K.Schum.) Holttum) (Indonesischer Archipel und Thailand), Costus sulfurous K.Schum. (Sulawesi), Costus tonkinensis L.F.Gagnep. (Tonkin), Costus velutinus Ridley (Syn.: Costus globosus var. velutinus (Ridley) Holtt.) (Indonesischer Archipel). Falls sie in weiteren Untersuchungen als eigenständige Arten gewertet werden kämen diese etwa 14 weiteren Arten zu dieser Gattung dazu.
Quellen
- Chelsea D. Specht & Dennis Wm. Stevenson: A new phylogeny-based generic classification of Costaceae (Zingiberales)., in: Taxon, Band 55, Nummer 1, 2006, S. 153-163: Online.
- Cheilocostus Specht beim Smithonian Institut.