Chinesischer Raupenpilz
- Wikipedia:Belege fehlen
- Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:Cite journal/temporär
- Hypocreomycetidae (Unterklasse)
Chinesischer Raupenpilz | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Chinesischer Raupenpilz (Ophiocordyceps sinensis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ophiocordyceps sinensis | ||||||||||||
(Berk.) G.H. Sung, J.M. Sung, Hywel-Jones & Spatafora |
Der Chinesische Raupenpilz (Ophiocordyceps sinensis), auch tibetischer Raupenpilz oder tibetischer Raupenkeulenpilz, ist ein Schlauchpilz, der in der traditionellen chinesischen Medizin eine Rolle spielt.
Bezeichnung und Bedeutung
Seinen Ursprung, sowohl kulturell als auch in Bezug auf sein Verbreitungsgebiet hat Cordyceps sinensis aber in Tibet und der Traditionellen Tibetischen Medizin, wo er zumindest seit dem 15. Jahrhundert durch den Arzt Surkhar Nyamnyi Dorje (1439–1475), als Jartsa Gunbu (wörtlich: „Sommergras-Winterwurm“)[1] bekannt ist. Sein chinesischer Name dongchong xiacao ist eine (umgekehrt) wörtliche Übersetzung des tibetischen Namens (wörtlich: „Winterwurm-Sommergras“). Seinen Artnamen sinensis erhielt der tibetische Raupenpilz von Miles Joseph Berkeley, weil er von Europäern zuerst auf chinesischen Märkten gefunden wurde. In der Chinesischen Medizin ist er zum ersten Mal von Wang Ang im Jahre 1694 verzeichnet worden.
Der Pilz wächst unterirdisch aus dem Kopf von Raupen der Gattung Thitarodes, die zur Schmetterlingsfamilie der Wurzelbohrer gehört. Die gestielten, keulenförmigen, frisch 5–15 cm hohen, braunen Sammelfruchtkörper (Stromata) wachsen im Frühjahr zur Erdoberfläche.[2]
Jedes Jahr werden Hunderte von Millionen Exemplare von Jartsa Gunbu im tibetischen Hochland — Autonomes Gebiet Tibet, Qinghai und Teile von Sichuan, Yunnan und Gansu sowie in angrenzenden Gebieten im Himalaya — gesammelt, wo der Pilz auf alpinen Matten in einer Höhe von 3000 m bis zu 5000 m endemisch ist. Er ist eine der wichtigsten Einnahmequellen der tibetischen Hirten[3] und Bauern. In Hongkong wird der getrocknete Pilz mit 40.000 Euro pro Kilo gehandelt (2011).
Tibetische Bezeichnung | |
---|---|
Tibetische Schrift: {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)
| |
Wylie-Transliteration: dbyar rtswa dgun ’bu
| |
Aussprache in IPA: [jaːtsa kỹpu]
| |
Offizielle Transkription der VRCh: Yarza Günbu
| |
THDL-Transkription: Yartsa Günbu
| |
Andere Schreibweisen: Yartsa Gunbu
Nepali= Yarsagumba
| |
Chinesische Bezeichnung | |
Traditionell: {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)
| |
Vereinfacht: {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)
| |
Pinyin: Dōngchóngxiàcǎo
|
Chinesische Verbraucher schätzen den Pilz als Tonikum und neuerdings wegen seines hohen Wertes als Statussymbol. Durch die hohe Nachfrage ist der Preis recht hoch, zwei pilzbewachsene Larven bringen das gleiche Geld ein wie ein Tag Arbeit im Straßenbau und die tägliche Ausbeute kann leicht 5–15 Pilze sein.
Für den westlichen Markt wird das Pilzmyzel unter biotechnologischen Bedingungen kultiviert und die Wirkstoffe als Pulver oder Kapselform angeboten.
Medizinische Wirkungen
Traditionell wurde der Pilz in China zur Stärkung geschwächter älterer Menschen eingesetzt.
Die Leistungssteigerung chinesischer Leichtathleten anfang der 1990er Jahre wird zum Teil auf die Einnahme des Pilzes zurückgeführt.
Wissenschaftlich konnte ein Zusammenhang der Anwendung des Raupenpilzes mit einer Verbesserung des Energiestoffwechsels bestätigt werden. Außerdem soll der Pilz die Abwehrkräfte stärken und die Heilung einer Vielzahl von Krankheiten beschleunigen.
Einzelnachweise
- ↑ in anglisierter Form auch „Yartsa Gunbu“
- ↑ Winkler 2005, [1]
- ↑ Gruschke 2008, JIATS, 4, S.8-22; Gruschke 2007
Literatur
- Daniel Winkler: Der Tibetische Raupenpilz: Yartsa Gunbu. In: Der Tintling - Die Pilzzeitung. Nr. 52, 2007, S. 39–43 (mushroaming.com).
- Michael Finkel: Tibetisches Gold. In: National Geographic. 2012. Jahrgang, Nr. 10, S. 126–141.
- Georg Schön: Pilze: Lebewesen zwischen Pflanze und Tier. C.H.Beck Wissen, 2005, ISBN 3-406-50860-X, S. 49–50.
- Daniel Winkler: Yartsa Gunbu - Cordyceps sinensis. Economy, Ecology & Ethno-mycology of a Fungus Endemic to the Tibetan Plateau. In: A.BOESI & F. CARDI (eds.). Wildlife and plants in traditional and modern Tibet: Conceptions, Exploitation and Conservation. Memorie della Società Italiana di Scienze Naturali e del Museo Civico di Storia Naturale di Milano. Band 33.1, 2005, S. 69–85 (alessandroboesi.eu [PDF]).
- Andreas Gruschke: Wandel und Beständigkeit bei Nomaden in Osttibet. In: Geographische Rundschau. Band 59, Heft 11, 2007, S. 18–26.
- Andreas Gruschke: Nomads Without Pastures? Globalization, Regionalization, and Livelihood Security of Nomads and Former Nomads in Northern Khams. In: Ken Bauer, Geoff Childs, Andrew Fischer, and Daniel Winkler (eds.), In the Shadow of the Leaping Dragon: Demography, Development, and the Environment in Tibetan Areas, in: JIATS, 4 (December 2008).
Weblinks
- Alessandro Boesi: Cordyceps sinensis Medicinal Fungus
- Vietnamesische Gesundheitsministerium: Prof.Aca.D.Sc Dai Duy Ban mit seinen Wissenschaftlern entdeckt Cordyceps Sinensis als Isaria Cerambycidae N . SP. und Fermentation Đông Trùng Hạ Thảo BVM-VN mit Công ty TNHH Daibio in Vietnam
- Goldrausch im Himalaya Sendung vom Sonntag, 17.6. | 17.15 Uhr | SWR Fernsehen