Colliculi inferiores


Colliculi inferiores (4). Ansicht des Hirnstammes von hinten (posterior)

Die Colliculi inferiores („untere Hügelchen“, Singular Colliculus inferior; bei Tieren Colliculi caudales – „hintere Hügelchen“; von lateinisch collis „Hügel“) sind die beiden unteren (hinteren) Hügel des Mittelhirndachs (Tectum mesencephali). Zusammen mit den oberen Hügeln (Colliculi superiores) bilden sie die Vierhügelplatte (Lamina quadrigemina oder Lamina tecti).

Die Nervenzellen (Neuronen) der Colliculi inferiores erhalten erregende und hemmende Impulse von Neuronen der tiefer gelegenen Kerne der Hörbahn (unter anderem aus dem Nucleus cochlearis und dem Nucleus olivaris superior), als auch Rückprojektionen von der Hörrinde. Die zentralen Bereiche der Colliculi inferiores haben eine tonotope Organisation, wobei die Frequenzachse von dorsal (tiefe Frequenzen) nach ventral (hohe Frequenzen) verläuft.

Die Nervenfasern, die vom Lemniscus lateralis kommen, erreichen die Colliculi inferiores und ziehen über das Brachium colliculi inferioris zum Corpus geniculatum mediale, einem Teil des Metathalamus. Hier werden sie auf die letzten aufsteigenden Neuronen verschaltet, deren Fasern nun zu den Gyri temporales transversi ziehen.

Da die Fasern zum Teil gekreuzt und ungekreuzt verlaufen, kommt es bei einer einseitigen Schädigung des Colliculus inferior zu einer Verminderung des Hörvermögens der Gegenseite, nicht aber zum vollständigen Hörverlust.