Cyproteron


Strukturformel
Struktur von Cyproteron
Allgemeines
Freiname Cyproteron
Andere Namen
  • 6-Chlor-Δ6-1,2α-methylen- 17α-hydroxyprogesteron
  • 6-Chlor-17-hydroxy- 1α,2α-cyclopropa[1,2]pregna- 4,6-dien-3,20-dion
Summenformel C22H27ClO3
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 2098-66-0
PubChem 16417
DrugBank DB04839
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Arzneistoffangaben
ATC-Code

G03HA01

Wirkstoffklasse

Antiandrogene, Gestagene

Wirkmechanismus

kompetitiver Androgenrezeptor-Antagonist

Eigenschaften
Molare Masse 374,91 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Cyproteron ist ein synthetisches Testosteron-Derivat. Es wirkt als kompetitiver Antagonist am Androgenrezeptor, hat eine gestagene und eine antiandrogene Wirkkomponente. Die antiandrogene Wirkung wird durch einen cis-verknüpften Cyclopropanring im Ring A des Steroid-Grundgerüstes vermittelt. Verwendung findet gewöhnlich der Essigsäureester des Cyproterons, das Cyproteronacetat.

Wirkung

Therapeutische Anwendung findet der Wirkstoff bei Hypersexualität, schweren Formen von Akne, Hirsutismus (Vermännlichung der Frau) und weiblicher Alopezie.

Bei Mann-zu-Frau-Transsexuellen wird er in Kombination mit Estrogenen zur Unterstützung der Feminisierung eingesetzt. Es reichen in der Regel weniger als 50 mg pro Tag und weit weniger (etwa 5 bis 10 mg), um die gewünschten verweiblichenden Effekte, wie etwa Verminderung von Körperbehaarung, Körpergeruch und Muskulatur, verlangsamen bis stoppen von Alopezie (androgenetischer Haarausfall), sowie Brustwachstum zu erreichen. Bei Mann-zu-Frau-Transsexuellen, bei welchen eine geschlechtsangleichende Genitaloperation (noch) nicht erfolgt ist, unterdrückt das Cyproteron, wie bei Männern, die Spermiogenese.

Bei metastasierten und nicht operablen Prostatakarzinomen ist Cyproteron eine Alternative zur Behandlung mit GnRH-Analoga. Eine weitere Indikation ist die hormonelle Kastration.

Nebenwirkungen

  • Beeinflussung des Körpergewichts.
  • Müdigkeit.
  • Verminderung des Geschlechtstriebes.
  • Spannungsgefühl in den Brüsten.
  • Depressive Verstimmungen können auftreten, auch beim abrupten Absetzen des Medikamentes.
  • In Einzelfällen wurde von gutartigen oder bösartigen Veränderungen der Leber berichtet.[2]

Handelsnamen

Monopräparate
Androbas (CH), Androcur (D, A, CH), Andro-Diane (A), MaskuPel (A), Virilit (D), Generika (D, CH), Cyprostat (AU)
Kombinationspräparate
Attempta (D), Bella HEXAL (D), Bellgyn (A), Clevia (D), Climen (D, A, CH), Cyproderm (D), Cypestra (CH), Dialuna (A), Diane (D, A, CH), Elleacnelle (CH), Ergalea (D), Feminac (CH), Femogyn (A), Holgyeme (CH), Midane (A), Minerva (A, CH), Morea Sanol (D), Xylia (A), Generika (A)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. http://arznei-telegramm.org/html/1994_09/9409084_02.html.