Düngerlinge



Düngerlinge

Behangener Düngerling (Panaeolus papilionaceus)

Systematik
Unterabteilung: Agaricomycotina
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Agaricomycetidae
Ordnung: Champignonartige (Agaricales)
Familie: Mistpilzverwandte (Bolbitiaceae)
Gattung: Düngerlinge
Wissenschaftlicher Name
Panaeolus
(Fr.) Quél.

Düngerlinge (Panaeolus) sind eine Gattung giftiger und auch giftverdächtiger Pilzarten aus der Familie der Mistpilzverwandten (Bolbitiaceae). Die Gattung Panaeolina unterscheidet sich von der Gattung Panaeolus durch warzige Sporen. Sie wurden früher zu den Tintlingsverwandten gestellt.

Die Typusart ist der Behangene Düngerling (Panaeolus papilionaceus).

Merkmale

Der Fruchtkörper ist meist braun, der Hut ist kegelig, glockig bis halbkugelig geformt und im ausgewachsenen Zustand manchmal auch ausgebreitet. Der Stiel sitzt zentral am Hut und besitzt keinen Ring. Das Sporenpulver ist schwarz, die Lamellen sind im reifen Zustand dunkelbraun bis schwarz aber durch den unterschiedlichen Zeitpunkt der Sporenreife gescheckt.

Ökologie

Düngerlinge kommen stets an grasbewachsenen Standorten mit Dungablagerungen vor. Aufgrund dieser Standortansprüche sind die Düngerlinge auf Weideflächen in allen Gegenden, in denen Viehzucht betrieben wird, weit verbreitet. Sie sind Kulturfolger, deren Verbreitungsgebiet dem der Weidewirtschaft folgt.

Arten (Auswahl)

Die Gattung umfasst weltweit  Arten[1], wovon in Europa ? vorkommen bzw. zu erwarten sind[2].

Düngerlinge (Panaeolus) in Europa
Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Autorenzitat
Langstieliger Düngerling Panaeolus acuminatus (P. Kummer 1871) Quélet 1872
Panaeolus acuminatus var. cephalocystis E. Ludwig 2001
Panaeolus acuminatus var. quercicola Contu & Hausknecht 2003
Elchmist-Düngerling Panaeolus alcis
(beschrieben als „alcidis“)
M.M. Moser 1984
Antillen-Düngerling Panaeolus antillarum (Fries 1828 : Fries 1828) Dennis 1961
Panaeolus atrobalteatus Pegler & A. Henrici 1998
Zweisporiger Düngerling Panaeolus bisporus (Malençon & Bertault 1970) Ew. Gerhardt 1996
Dunkelrandiger Düngerling Panaeolus cinctulus (Bolton 1791) Saccardo 1887
Blauender Düngerling Panaeolus cyanescens Saccardo 1887
Walzensporiger Düngerling Panaeolus cylindrosporus E. Ludwig 2001
Dunkler Düngerling Panaeolus fimicola (Persoon 1801 : Fries 1821) Quélet 1872
Getropftschneidiger Düngerling Panaeolus guttulatus
(beschrieben als „Paneolus“)
Bresadola 1883
Punktiertsporiger Düngerling Panaeolus olivaceus F.H. Møller 1945
Behangener Düngerling Panaeolus papilionaceus (Bulliard 1781 : Fries 1821) Quélet 1872
Panaeolus papilionaceus var. parvisporus Ew. Gerhardt 1996
Panaeolus pseudoguttulatus Hausknecht & Krisai-Greilhuber 2009
Kleinsporiger Düngerling Panaeolus reticulatus Overholts 1916
Beringter Düngerling Panaeolus semiovatus (Sowerby 1798 : Fries 1821) S. Lundell & Nannfeldt 1938
Schmieriger Düngerling Panaeolus semiovatus var. phalaenarum (Fries 1838) Ew. Gerhardt 1996
Nördlicher Düngerling Panaeolus subfirmus P. Karsten 1889

Bedeutung

Inhaltsstoffe

Einige Arten enthalten die psychoaktiv wirksamen Indolalkaloide Psilocybin und Psilocin. Bedeutend sind hier der im tropischen Raum vorkommende Blauende Düngerling (Panaeolus cyanescens) mit sehr hoher Alkaloidkonzentration und der in Mitteleuropa heimische, schwach wirksame Dunkelrandige Düngerling (Panaeolus cinctulus).

Eine weitere häufige Art ist der Behangene Düngerling (Panaeolus papilionaceus), bei dem der Wirkstoffgehalt jedoch umstritten ist. Neuere Untersuchungen bezeichnen den Pilz als wirkungslos, wobei von der Spezies möglicherweise mehrere chemische Rassen existieren. Alle Pilze der Gattung der Düngerlinge enthalten neben Psilocybin und Psilocin auch noch Serotonin, Harnstoff und Tryptophan.[3]

Quellen

Einzelnachweise

  1. Paul M. Kirk, Paul F. Cannon, David W. Minter, J.A. Stalpers: Dictionary of the Fungi. 10. Auflage. CABI Europe, Wallingford, Oxfordshire (UK) 2008, ISBN 978-0-85199-826-8 (784 Seiten).
  2. Eric Strittmatter: Die Gattung Panaeolus. In: Fungiworld.com. Pilz-Taxa-Datenbank. 25. Juli 2011, abgerufen am 1. August 2012.
  3. Paul Stamets, Andrew Weil (Vorwort): Psilocybin Mushrooms of the World. An Identification Guide. Ten Speed Press, 1996, ISBN 978-0-89815-839-7, 8. Kapitel, S. 245 (256 Seiten).

Weblinks

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