DRADA


DRADA

Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 1226 Aminosäuren
Sekundär- bis Quartärstruktur Homodimer
Kofaktor Zn2+
Isoformen 5
Bezeichner
Gen-Namen ADAR; ADAR1
Externe IDs OMIM: 146920 UniProtP55265
Enzymklassifikation
EC, Kategorie 3.5.4.4  Adenosin-Desaminase
Vorkommen
Homologie-Familie ADAR
Übergeordnetes Taxon Euteleostomi

DRADA (Abk. für Doppelsträngige RNA-spezifische Adenosin-Desaminase) ist ein Enzym in den Zellen von Wirbeltieren. DRADA wandelt Adenosin-Nukleotidbausteine innerhalb von RNA zu Inosin um. Diese Reaktion ist einerseits Teil des RNA-Editing eigener mRNA im Zellkern. Andererseits kann damit die Erbinformation von in die Zelle eingedrungener Virus-RNA zerstört werden. Beim Menschen kommt DRADA in allen Gewebetypen vor, insbesondere aber in aktivierten T-Zellen, im Gehirn und der Lunge. Mutationen im ADAR-Gen können zu Enzymmangel, und dieser zu einer (seltenen) Hautkrankheit führen.[1][2]

Inosin wird während der Translation von RNA als Guanosin betrachtet. Daher erzeugt eine Änderung der RNA von Adenosin zu Inosin am Ende ein verändertes Protein. Dadurch wird die Protein-Diversität im Organismus beträchtlich erhöht. Die durch DRADA erreichte Vielzahl an Proteinen ist für die Organismen lebensnotwendig, da beispielsweise das Glutamat-Rezeptor-Protein nur so erzeugt werden kann.[1]

Es gibt Hinweise darauf, dass Verminderung der Enzymaktivität in Mäusen hilfreich bei der Melanom-Therapie sein könnte. Überraschenderweise ist DRADA notwendig für das HI-Virus, um sich zu vervielfältigen. Offensichtlich wird der RNA-Editing-Mechanismus vom Virus zum Spleißen seiner RNA benutzt.[3][4]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 UniProt P55265
  2. Laxminarayana D, Khan IU, O'Rourke KS, Giri B: Induction of 150-kDa adenosine deaminase that acts on RNA (ADAR)-1 gene expression in normal T lymphocytes by anti-CD3-epsilon and anti-CD28. In: Immunology. 122. Jahrgang, Nr. 4, Dezember 2007, S. 623–33, doi:10.1111/j.1365-2567.2007.02709.x, PMID 17897325, PMC 2266038 (freier Volltext).
  3. Hong J, Zhao Y, Li Z, Huang W: esiRNA to eri-1 and adar-1 genes improving high doses of c-myc-directed esiRNA effect on mouse melanoma growth inhibition. In: Biochem. Biophys. Res. Commun. 361. Jahrgang, Nr. 2, September 2007, S. 373–8, doi:10.1016/j.bbrc.2007.07.003, PMID 17658462.
  4. Phuphuakrat A, Kraiwong R, Boonarkart C, Lauhakirti D, Lee TH, Auewarakul P: Double-stranded RNA adenosine deaminases enhance expression of human immunodeficiency virus type 1 proteins. In: J. Virol. 82. Jahrgang, Nr. 21, November 2008, S. 10864–72, doi:10.1128/JVI.00238-08, PMID 18753201.

Literatur

  • Gallo, A & Galardi, S. (2008): A-to-I RNA editing and cancer: from pathology to basic science. In: RNA Biol. 5(3):135-139. PMID 18758244

Weblinks