Dorfweber
Dorfweber | ||||||||||||
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Dorfweber (Ploceus cucullatus), Männchen beim Nestbau | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ploceus cucullatus | ||||||||||||
(Statius Müller, 1776) |
Der Dorfweber (Ploceus cucullatus), auch Textorweber genannt, ist eine Art aus der Familie der Webervögel. Früher wurde er in die Gattung Textor eingeordnet und hieß damals Textor cucullatus.
Erscheinungsbild
Der Dorfweber erreicht eine Körpergröße von 15 bis 18 Zentimeter. Die Männchen tragen während der Balzzeit ein leuchtend gelbes Gefieder. Kopf und Flügel sind dagegen schwarz befiedert. Außerhalb der Balzzeit ähnelt das Gefieder der Männchen dem der Weibchen. Es ist dann von grünlicher Färbung mit einer feinen Strichelung.
Lebensweise
Textorweber sind lebhafte und lautstarke Koloniebrüter, die ihre nierenförmigen Hängenester aus Gras dicht beieinander bauen. Während des Nestbaus kann man die Männchen häufig dabei beobachten, wie sie kopfüber mit flatternden Flügeln an Ästen hängen.
Die Bebrütung der Eier und die Aufzucht der Jungvögel erfolgt überwiegend durch die Weibchen.
Verbreitungs und Lebensraum
Dorfweber kommen vom Sudan und südlichem Äthiopien bis nach Angola und die Kapprovinz Südafrikas vor. Sie besiedeln in diesem Verbreitungsgebiet die Randbereiche von Wäldern sowie landwirtschaftlichen Anbauflächen und Dorfgebieten.
Evolutionäre Abwehr gegen Brutparasitismus
Dorfweber sind in den Regionen in Afrika häufig dem Brutparasitismus des Goldkuckucks (Chrysococcyx caprius) ausgesetzt. Im Laufe der Evolution haben Dorfweber deshalb eine wirkungsvolle Abwehr entwickelt. Sie legen individuelle markierte gefleckte oder gefärbte Eier, die sie leicht von untergeschobenen Eiern unterscheiden können. Der Evolutionsbiologe David Lahti von der University of Massachusetts Amherst untersuchte Brutkolonien auf den Inseln Hispaniola und Mauritius, auf denen Dorfweber in den Jahren 1790 (Hispaniola) und 1886 (Mauritius) vom Menschen eingeführt wurden und die kein Vorkommen von Brutschmarotzern aufweisen, und verglich die Eier mit denen von den Brutkolonien in Gambia und anderen afrikanischen Regionen in Südafrika. Das Resultat war, dass sich bei den Dorfwebern auf beiden Inseln das individuelle Markierungsmuster der Eier zurückentwickelte. Die Eier waren weniger stark gefleckt und gefärbt. Vor allem auf Hispaniola zeigte sich eine stark ausgeprägte Zurückentwicklung der Markierungen, auf Mauritius war die Zurückbildung der Erkennungsmuster bei den Eiern weniger stark ausgeprägt.
Belege
Literatur
- Horst Bielfeld: 300 Ziervögel kennen und pflegen, Ulmer Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-8001-5737-2
Weblinks
- Untersuchungen des Evolutionsbiologen David Lahti
- Ploceus cucullatus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: BirdLife International, 2008. Abgerufen am 22. Dezember 2008.
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Ploceus cucullatus in der Internet Bird Collection
- SASOL e-guide