Erdschlangen
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Erdschlangen | ||||||||||||
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Regenbogen-Erdschlange (Xenopeltis unicolor), Zeichnung von 1915 aus The reptiles of the Indo-Australian archipelago. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Xenopeltidae | ||||||||||||
Bonaparte, 1845 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Xenopeltis | ||||||||||||
Reinwardt, 1827 |
Die Erdschlangen (Xenopeltis) sind eine nur zwei Arten umfassende Gattung kleiner Schlangen, die in Südasien von Birma über das südliche China bis nach Java, Kalimantan und Sulawesi leben.
Merkmale
Erdschlangen werden maximal einen Meter lang. Ihr Rücken ist schwarz oder dunkelbraun und irisierend, ihre Unterseite weißlich. In Anpassung an die grabende Lebensweise ist der Kopf kompakt gebaut, flach und schaufelförmig. Alle zahntragenden Knochen sind sehr eng mit vielen Zähnen besetzt. Das Dentale (zahntragender Knochen des Unterkiefers) ist den übrigen Unterkieferknochen sehr beweglich aufgesetzt, wodurch der gesamte Kieferapparat eine starke Beweglichkeit bekommt.
Sie vereinigen progressive und primitive Merkmale. Zu den progressiven zählen die Kinnfurche und die großen Kopfschuppen, die ähnlich wie die der Nattern (Colubridae) sind. Auch die Bauchschuppen (Scutum ventrale) sind groß. Die Schwanzschuppen (Scutum subcaudale) stehen in zwei Reihen.
Zu den ursprünglichen Merkmalen zählen der bezahnte Zwischenkiefer und das Vorhandensein von zwei funktionierenden, wenn auch verschieden großen Lungen.
Lebensweise
Die Schlangen sind nachtaktiv und leben auf oder grabend im Boden der Regenwälder, lockerer Wälder und auch auf Brachland an Stadträndern. Erdschlangen ernähren sich von kleinen Wirbeltieren wie Kleinsäugern, Amphibien, Reptilien und auch von anderen Schlangen. Erdschlangen sind ovipar (eierlegend) und legen bis zu zehn Eier.
Systematik
Die systematische Stellung der Erdschlangen war lange Zeit umstritten. In den 1970er Jahren wurden sie zusammen mit dem mittelamerikanischen Spitzkopfpython (Loxocemus bicolor) und der afrikanischen Gattung Calabaria in eine Unterfamilie Xenopeltinae in die Boidae gestellt. McDowell stellte sie 1987 in die eigene Familie Xenopeltidae, die schon 1845 von Bonaparte aufgestellt wurde. 2008 wurde die Familie von Vidal & Hedges nach einer von molekularbiologischen Grundlagen gestützten phylogenetischen Studie zusammen mit den Pythons (Pythonidae) und dem Spitzkopfpython in die Überfamilie Pythonoidea gestellt.
Arten
- Xenopeltis hainanensis HU & ZHAO, 1972
- Regenbogen-Schlange (Xenopeltis unicolor) REINWARDT, 1827
Literatur
- Chris Mattison: Enzyklopädie der Schlangen. BLV Verlagsgesellschaft mbH, 2007, ISBN 978-3-8354-0360-4
- K. Deckert, G. Deckert, G. E. Freytag, G. Peters, G. Sterba: Urania Tierreich, Fische, Lurche, Kriechtiere, Urania-Verlag, 1991, ISBN 3-332-00376-3
- Vidal, N. & Hedges, S.B. (2008): The molecular evolutionary tree of lizards, snakes, and amphisbaenians. Comptes Rendus Biologies, doi:10.1016/j.crvi.2008.07.010
Weblinks
- The Reptiles Database Family Xenopeltidae (Sunbeam Snakes)
- Xenopeltis In: The Reptile Database