Feuerwiesel
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Feuerwiesel | ||||||||||||
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Feuerwiesel (Mustela sibirica) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mustela sibirica | ||||||||||||
Pallas, 1773 |
Das Feuerwiesel, auch als Sibirisches Wiesel (Mustela sibirica) oder Sibirischer Nerz bekannt, ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder (Mustelidae).
Merkmale
Feuerwiesel erreichen eine Kopfrumpflänge von 25 bis 39 Zentimeter, eine Schwanzlänge von 13 bis 21 Zentimeter und ein Gewicht von 360 bis 820 Gramm, wobei Männchen deutlich größer und schwerer werden als Weibchen. Ihr Fell ist im Winter rötlichgelb gefärbt, sehr lang und dicht, der Sommerpelz ist dunkler, meist bräunlich und dünner. Ihr Körper ist langgestreckt, die Gliedmaßen und der Schwanz sind relativ kurz.
Verbreitung und Lebensraum
Feuerwiesel sind in Osteuropa und weiten Teilen Asiens beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom europäischen Teil Russlands bis zum Ochotskischen Meer und südwärts bis Tibet und das nördliche Thailand. Sie leben auch in Japan und auf Taiwan, auf Sachalin wurden sie eingeführt. Ihr Lebensraum sind vorrangig Wälder, meist in der Nähe von Gewässern. Als Kulturfolger sind sie auch manchmal in Siedlungen und Städten zu sehen.
Lebensweise
Feuerwiesel leben einzelgängerisch und sind dämmerungs- oder nachtaktiv. Als Ruheplätze dienen ihnen hohle Baumstämme, Felsspalten, das Wurzelwerk von Bäumen oder Baue anderer Tiere, manchmal auch Gebäude. Sie kleiden ihr Nest mit Haaren, Federn oder Pflanzen aus. Am Abend oder in der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche, wobei ihnen ihr guter Geruchs- und Gehörsinn hilft. Sie legen bis zu 8 Kilometer in einer Nacht zurück und können sehr gut klettern und schwimmen. In Zeiten des Nahrungsmangels unternehmen sie ausgeprägte Massenwanderungen.
Nahrung
Feuerwiesel sind geschickte Jäger, die sich vorwiegend von kleinen Säugetieren wie Nagetieren, Spitzmäusen oder Pfeifhasen ernähren. Vögel und deren Eier, Frösche, Fische und Insekten ergänzen den Speiseplan.
Fortpflanzung
Die Paarungszeit liegt im Spätwinter oder Frühling. Mehrere Männchen folgen einem Weibchen und kämpfen oft miteinander um das Paarungsvorrecht. Nach einer rund 30-tägigen Tragzeit kommen zwischen April und Juni zwei bis zwölf (durchschnittlich fünf) Jungtiere zur Welt. Diese öffnen mit einem Monat die Augen und werden nach zwei Monaten entwöhnt. Ungefähr im August verlassen sie ihre Mutter. Die Jungtiere bleiben aber oft noch während des Herbsts beisammen. In freier Wildbahn beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung rund zwei Jahre und das Höchstalter fünf bis sechs Jahre, Tiere in Gefangenschaft können acht Jahre alt werden.
Feuerwiesel und Menschen
Zwar reißen Feuerwiesel manchmal Geflügel, insgesamt werden sie aber mit Wohlwollen betrachtet, da sie viele als Schädlinge betrachtete Nagetiere verzehren. Aus diesem Grund sind sie auf manchen Inseln eingeführt worden. Manchmal werden sie auch wegen ihres Felles gejagt (siehe dazu Kolinskyfell), insgesamt sind sie aber weitverbreitet. Sie zählen auch nach der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN nicht zu den gefährdeten Arten (Least Concern). Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES[1] führt diese Art auf Antrag Indiens in Appendix III der Übereinkunft. Sie wird damit als eine in Indien mit besonderen Handelsbestimmungen versehene Art bezeichnet. Die Europäische Union beurteilt sie in der EU-Artenschutzverordnung (EG) Nr. 338/97 bzw. in der Änderung durch EG-Verordnung 407/2009 Anhang D als Art, deren Einfuhrmenge in die Europäische Union eine Handelsüberwachung rechtfertigt.
Pinsel
Die Haare vom Schweif des Feuerwiesels werden zur Herstellung von hochwertigen Pinsel benutzt [2]. Aus einem Schweif können nur 1,5 g Haare gewonnen werden, das reicht für drei Pinsel der Stärke acht. Weil die Haare so schwer zu bekommen sind, kostet ein Kilogramm dieser Haare 12000 Euro.
Systematik
Feuerwiesel werden innerhalb der Gattung Mustela in die Untergattung Lutreola eingerechnet, sie sind damit näher mit dem Europäischen Nerz als mit den in Europa lebenden Wieseln verwandt. Das Japan-Wiesel wurde zeitweise als Unterart des Feuerwiesels klassifiziert, gilt jedoch nun als eigenständige Art.
Quellen
Literatur
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0-8018-5789-9
Einzelnachweise
- ↑ The CITES Appendices. Abgerufen am 13. Januar 2010 (englisch, Die Appendixe des Washingtoner Artenschutzübereinkommens CITES).
- ↑ Spiegel Online: Pinselmacher - Ein haariger Job
Weblinks
- Mustela sibirica in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2009. Eingestellt von: Duckworth, J.W. & Abramov, A., 2008. Abgerufen am 13. Januar 2010.
- WISIA Suchdienst gefährdeter Arten. In: WISIA Online. Deutsches Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 13. Januar 2010.